Bank of Japan schafft Marktkräfte ab
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Auf dem Anleihemarkt treffen sich - wie auf jedem Markt - Angebot und Nachfrage. Dort, wo sich beide treffen, wird der Preis festgelegt. Bei Anleihen resultiert ein bestimmter Preis zu einem bestimmten Zinssatz. Der Markt beeinflusst also das Zinsniveau über verschiedene Laufzeiten hinweg.
Notenbanken haben in den Markt bereits massiv durch ihre QE-Programme eingegriffen. Durch hohe Kaufvolumina wird die Nachfrage erhöht und die Zinsen sinken. Nun geht die BoJ einen Schritt weiter und adjustiert ihr QE-Programm. Bisher war das QE-Programm relativ einfach aufgebaut. Die BoJ kaufte einfach im Volumen von 80 Billionen Yen pro Jahr Anleihen. Dieses Ziel gibt die BoJ auf.
Anstatt als Ziel Käufe von 80 Bio. auszugeben, hat die BoJ ihr Ziel auf die Zinsen abgestellt. Sie kauft Anleihen in dem Ausmaß, welches notwendig ist, um ein bestimmtes Zinsniveau zu erreichen. Um das Ziel zu erreichen, können die Käufe nach wie vor 80 Bio. erreichen, müssen es aber nicht. Es könnten auch 60 oder 90 Bio. sein.
Der Schritt der BoJ ist revolutionär. Sie schafft praktisch den Markt ab. Ihr Ziel ist nun offiziell, die Zinskurve zu kontrollieren. Passt der BoJ der Zins der 10-jährigen Anleihen nicht, dann greift sie ein. Der Markt reagiert auf diese Veränderung des QE-Programms positiv, zumal die Bank of Japan auch an ihren Aktienkäufen festhält. Sie will in Zukunft mehr ETFs erwerben, die den Topix Index abbilden. Das Kaufvolumen bleibt jedoch unverändert hoch.
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Ebenfalls leicht überraschend hält die Notenbank an ihrem Inflationsziel von 2 % fest. Eigentlich wurde erwartet, dass die dieses Ziel stillschweigend aufgibt. Das ist nicht der Fall. Sie hält an dem Ziel fest und legt quasi noch eins drauf: sie wird so lange QE laufen lassen, bis das Ziel erreicht ist. Konkret will sie ein Überschießen des Ziels zulassen und QE nicht beenden, nur weil die Inflation über 2 % steigt. QE wird erst beendet, wenn sich die Inflation über 2 % einpendelt.
Durch die beschlossenen Maßnahmen hat die BoJ ohne eine Ausweitung von QE trotzdem irgendwie gelockert. Man merkt jedoch auch, dass der BoJ die Ideen ausgehen. Insofern hält sie zwar die Illusion aufrecht, dass sie die Wirtschaft wieder in Fahr bringen kann, aber nüchtern betrachtet muss man nach wie vor sagen: Das wird nichts.
Clemens Schmale
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Man hat mittlerweile das Gefühl die Notenbanken arbeiten wie billige Zauberkünstler, aber keiner kann mehr über ihre Kunststücke lachen!
Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass die Deutsche Bank dafür abgemahnt wurde und horrente Strafen zahlen muss, dass sie den Libor manupuliert hat. Ist das was die japanische Notenbank nicht ungefähr das gleiche!
vielleicht geht's auch so herum:
BoJ kauft den Japanern zu hause alles ab.
mit dem starken JPY gehen die Japaner dann im Ausland auf schnäppchenjagd.
die Japaner sind dann wahrscheinlich die dummen, die in Europa und USA zu Höchstpreisen Sachwerte kaufen
Die Japaner sind dem Rest der Welt lediglich ein paar Schritte voraus. Weltweit, und über alle Anlageklassen hinweg, verkommen die so genannten "Märkte" zu reinen Luftnummern, ohne jeden Bezug zur Realität.
Das kann nicht ohne Folgen bleiben. Die schwerwiegendste lautet. Das Vertrauen geht den Bach runter...
Ein sehr kreative der schlitzäugigen Herren ... - haben die alle Drogen genommen ???