Fundamentale Nachricht
13:28 Uhr, 21.02.2022
Auswirkungen der Preisentwicklung während der Energiewende
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Eine Zusammenfassung:
- Das Erreichen der Netto-Null bei CO2-Emissionen erfordert erhebliche Einschnitte in verschiedenen Branchen, insbesondere im Energiesektor. Die Zusagen und Verpflichtungen von Staaten weltweit umfassen inzwischen 90 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts und 85 Prozent der Weltbevölkerung.
- Während des Rohstoff-Superzyklus von 2001 bis 2008 stiegen die Energiepreise um etwa 11 Prozent pro Jahr. Diese Preisentwicklung hielt danach nicht an. Geht man von einem Preiswachstum aus, das zwischen dem Boom der 2000er und der Flaute der 2010er Jahre liegt, könnten die Energiepreise zukünftig um 4 bis 5 Prozent jährlich ansteigen. Das würde etwa 25 Basispunkte pro Jahr zur globalen Inflation beitragen.
- Die Kosten für erneuerbare Energien dürften in Zukunft weiter sinken. Wenn wir von einer linearen Entwicklung über die nächsten 20 Jahre ausgehen, würde der Rückgang der laufenden Energiekosten etwa 25 Basispunkte pro Jahr betragen. Würden die Preise für erneuerbare Energien um weitere 50 Prozent sinken, lägen die Auswirkungen sogar eher bei 38 Basispunkten pro Jahr.
- Schlussfolgerung: Die Energiepreise dürften in der Übergangszeit bis 2050 aufgrund der erforderlichen Anfangsinvestitionen und der potenziell höheren Preise für fossile Brennstoffe etwas steigen. Danach würden die Preise mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien sinken. Die Länder, die am stärksten von der Preisentwicklung für Energie betroffen sind, sind Spanien, Thailand, Japan und Indien, da sie von Energieimporten abhängig sind und relativ wenig erneuerbare Energiequellen nutzen. Kanada und Brasilien haben im Vergleich das geringste Inflationsrisiko. Die EU und die USA liegen im Mittelfeld. China ist schwerer einzuschätzen, da die Zusammensetzung des dortigen Verbraucherpreisindex-Warenkorbs nicht sehr transparent ist. Unsicher bleibt, wie die unterschiedlichen Regierungen weltweit reagieren werden. CO2-Steuern könnten die Energiepreise erhöhen. Subventionen wiederum könnten die inflationäre Preisentwicklung während der Übergangszeit verringern.
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