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12:01 Uhr, 07.02.2023

Aluminium: USA planen Importsteuer auf russisches Aluminium

Der drohende US-Strafzoll auf Aluminiumimporte aus Russland hat den Preis nur kurzzeitig steigen lassen, denn vollkommen überraschend sollte der Schritt laut Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen für die Märkte nicht gewesen sein.

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Die US-Regierung plant eine Importsteuer auf Aluminium aus Russland in Höhe von 200 Prozent einzuführen. Dies würde de facto einem Importverbot gleichkommen. Der Aluminiumpreis machte infolge der Nachricht einen Satz nach oben, korrigierte jedoch schnell wieder, wie Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen in der heutigen Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Vollkommen überraschend sollte der Schritt für die Märkte nicht gewesen sein. Die US-Regierung habe schließlich bereits vergangenes Jahr angekündigt, dass sie Sanktionen gegen russisches Aluminium in Erwägung ziehen würde. Tatsächlich könnte die Nachricht unter einigen Marktteilnehmern sogar für Erleichterung gesorgt haben, da die Importzölle weniger restriktiv seien als ein völliges Handelsverbot, was ebenfalls zu den Optionen gezählt habe, heißt es weiter.

„In dem Fall wäre auch nicht auszuschließen gewesen, dass verbündete Länder wie etwa das Vereinigte Königreich ebenfalls ein Handelsverbot einführen, wodurch wiederum die Londoner Metallbörse dazu gezwungen gewesen wäre, den Handel mit russischem Aluminium einzustellen. Das Risiko hierfür dürfte nun geringer sein“, so Nguyen.

Darüber hinaus dürfte der Effekt auf den US-Aluminiummarkt begrenzt bleiben, da der Anteil der russischen Aluminiumimporte vergleichsweise gering sei. Laut Daten der UN hätten im Jahr 2021 die Einfuhren aus Russland gerade einmal zwei Prozent der gesamten US-Importe von Aluminium und Aluminiumprodukten ausgemacht, heißt es weiter.

„Noch steht eine finale Entscheidung hinsichtlich der Einführung des Strafzolls aus. Von offizieller Seite war zu hören, dass - entgegen dem, was in der Presse berichtet wurde - zumindest diese Woche wohl noch keine Ankündigung zu erwarten sei“, so Nguyen.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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