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14:28 Uhr, 02.08.2023

Aluminium: Handelsrestriktion bleibt Streitpunkt

Sollten die in der kommenden Woche anstehenden Lagerbestände der LME einen weiteren Anstieg des russischen Aluminiumanteils zeigen, dürfte dies laut Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen den Druck auf die LME erhöhen, den Handel mit russischem Metall einzuschränken.

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Nachdem ein norwegischer Aluminiumproduzent kürzlich die Londoner Metallbörse erneut dazu aufgerufen hatte, Aluminium aus Russland vom Handel an der Börse auszuschließen, meldeten sich nun insgesamt fünf Industrieverbände zu Wort, die vor einem solchen Schritt warnten, wie die Leiterin des Rohstoffresearchs der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

„Und in der Tat, die Lagerdaten der LME sprechen zwar dafür, dass viele Unternehmen mittlerweile russisches Aluminium ohnehin meiden. Der Anteil der russischen Bestände an den Gesamtbeständen an der LME stieg Ende Juni immerhin auf 80 Prozent. Allerdings war dies nicht einem Zufluss an russischem Aluminium zuzuschreiben, sondern in erster Linie einem deutlichen Abfluss nicht-russischen Metalls. Tatsächlich verzeichneten auch die russischen Bestände einen Abfluss“, so Nguyen.

Insofern gebe es also durchaus noch Abnehmer des Metalls, worauf auch die LME immer wieder hinweise. Darunter dürften auch europäische Unternehmen sein. Laut einer Analyse der Europäischen Kommission hätten zuletzt immerhin noch 20 Prozent der Aluminiumimporte aus Russland gestammt. Entsprechend hätten die Verbände vor verheerenden Folgen für die Wertschöpfungskette der EU-Aluminiumindustrie im Falle von Handelsrestriktionen für russisches Aluminium gewarnt, heißt es weiter.

„Die Diskussion dürfte weiter an Fahrt aufnehmen, wenn die LME kommende Woche ihre aktualisierten Lagerdaten veröffentlicht. Sollten diese einen weiteren Anstieg des Anteils der russischen Primäraluminiumbestände zeigen, dürfte dies den Druck auf die LME erhöhen, den Handel von russischem Metall einzuschränken, da die Lagerdaten die tatsächliche Angebotslage nicht adäquat widerspiegeln würden“, so Nguyen.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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