Kommentar
20:10 Uhr, 21.11.2017

Aktienrally in Japan schon wieder vorbei?

Die fulminante Rallye japanischer Aktien stockt gerade. Ist das ein Grund Gewinne mitzunehmen oder vielleicht sogar eine Einstiegsgelegenheit?

Erwähnte Instrumente

  • Nikkei225
    ISIN: XC0009692440Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (TTMzero Indikation)

Als der Nikkei über 21.000 Punkte anstieg, ging es schnell. Innerhalb kurzer Zeit wurden fast 23.000 Punkte erreicht. Der explosive Anstieg ist für Charttechniker schnell hergeleitet. Dem Index gelang der Ausbruch über das Hoch aus dem Jahr 2000. Der erste Widerstand lag bei 23.000 Punkten, dem Hoch aus dem Jahr 1996.

Wie uns die Charttechnik lehrt, ist ein Pullback an einem solche Widerstand üblich und führt den Index eventuell an das Ausbruchslevel zurück. Sofern dieses Niveau hält (21.000 Punkte), kann es weiter aufwärts gehen. In diesem Fall liegt das Ziel bei 26.000 Punkten, dem Kursstand aus dem Jahr 1991 (Grafik 1).

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Der Chart ist freilich das eine, die Realität eine andere. So manch lukratives Chartbild entpuppt sich mit der Zeit als Ente. Es gibt jedoch gute Gründe, weshalb dies nicht für den Nikkei gilt. Allen voran ist die noch immer ausgeprägte Unterinvestierung ausländischer Anleger zu nennen. Grafik 2 zeigt die investierten Gelder parallel zum Nikkei.

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Der parallele Verlauf ist kein Zufall. Kurse steigen, wenn die Nachfrage da ist. Ein Teil der Nachfrage kommt aus dem Ausland. Dieses hat einen Großteil der Rally allerdings verpasst. Das Ausmaß der Unterinvestierung hat sich in den vergangenen sechs Wochen abgebaut, doch im Vergleich zum Jahr 2015 ist die investierte Summe noch immer klein.

Ausländische Investoren waren in den vergangenen Jahren immer etwas später dran. So floss noch Geld in den Markt, obwohl dieser wieder drehte. Das war etwa 2007 der Fall. Ebenso drehte der Markt nach oben, bevor die Anleger auf den Zug aufsprangen. Eindrucksvoll war das 2016 sichtbar. Der Markt drehte im Sommer. Ausländische Investoren kamen erst knapp drei Monate später zu der Party.

Die Nachfrage nach japanischen Aktien aus dem Ausland dürfte in den kommenden Wochen und Monaten weiter ansteigen. Den Markt sollte das unterstützen. Es gibt auch kaum Gründe, weshalb man nicht in Japan investieren sollte. Das Wirtschaftswachstum in Japan selbst ist solide. Viele Unternehmen profitieren jedoch vor allem von der guten globalen Konjunktur. Japan ist traditionell ein Exportland.

Solange die Weltwirtschaft läuft, läuft es auch in Japan. Dass Japan von der Weltwirtschaft profitieren kann, ist praktisch durch die Notenbank abgesichert. Sie pumpt weiterhin gigantische Summen in den Markt. Der Yen wird also kaum stark aufwerten und den Export gefährden.

Inzwischen hält die japanische Notenbank Assets von 513 Billionen Yen (Grafik 3). Das sind 94 % der Wirtschaftsleistung. Was muss man eigentlich mehr wissen?

Aktienrally-in-Japan-schon-wieder-vorbei-Kommentar-Clemens-Schmale-GodmodeTrader.de-3

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  • GeBa96
    GeBa96

    Habe Sony, Tel&Tel usw. Werde mir jetzt jetzt aber ETFs nehmen. Thesau und quartal Ausschüttung.

    23:11 Uhr, 21.11. 2017
  • GeBa96
    GeBa96

    Dabei kann man mit Japan-Aktien viel Erfolg haben. Wäre etwas für junge Leute. Für mich mit 67 schon etwas zu spät. Aber mal sehen.

    23:01 Uhr, 21.11. 2017

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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