Agrar: USDA-Sojaprognosen lassen Vorsicht bezüglich China erkennen
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Kürzung des erwarteten Überschusses 2021/22 am Sojabohnenmarkt von 4,5 Millionen Tonnen auf drei Millionen Tonnen durch das USDA scheint auf den ersten Blick nicht allzu bedeutend. Doch bei näherem Hinschauen zieht sich ein Thema durch die Prognoseänderungen: die Bremsspuren bei Chinas Importen, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
So solle China bereits 2020/21 statt 100 Millionen nur 98 Millionen Tonnen Sojabohnen importieren, 2021/22 statt 103 Millionen nur 102 Millionen Tonnen. Geringer als gedacht sollten vor allem die derzeit ausgelieferten Exporte Brasiliens und Argentiniens in der noch laufenden Saison sein, die jeweils um rund drei Millionen Tonnen gekürzt worden seien, heißt es weiter.
„Für die USA war das USDA für die nächste Saison, wenn deren neue Ware ausgeliefert wird, schon in den Vormonaten vorsichtiger und hatte einen deutlichen Rückgang gegenüber 2020/21 prognostiziert. Scheinbar gar nicht dazu passt, dass Chinas Zollbehörde gerade für Juni mit 10,7 Millionen Tonnen die dritthöchste Importmenge aller Zeiten und einen Anstieg gegenüber Mai um elf Prozent meldete. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass im Juni auch noch verspätete brasilianische Lieferungen ankamen. Im ersten Halbjahr lagen die Importe gegenüber Vorjahr aber ebenfalls stolze neun Prozent im Plus“, so Helbing-Kuhl.
Grund für die steigende Vorsicht des USDA bei seinen Prognosen zu Chinas Importen dürfte sein, dass sich die Anfang des Jahres so attraktiven Verarbeitungsmargen dort inzwischen ins Negative gedreht hätten. Hintergrund sei der Einbruch der Schweinepreise, nachdem aus Furcht vor einem erneuten größeren Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest viele Tiere geschlachtet worden seien und viel Fleisch importiert worden sei, heißt es weiter.
„Dass der CBOT-Sojabohnenpreis gestern im meistgehandelten Kontrakt dennoch 1,5 Prozent im Plus schloss, lag denn auch eher an der Sorge, dass das Wetter in den nächsten Wochen, vor allem im für die Entwicklung besonders wichtigen August, die Ernteaussichten in den USA verschlechtern könnte“, so Helbing-Kuhl.
Dies habe auch den Maispreis unterstützt, obwohl das USDA flächenbedingt seine Erwartung für die US-Ernte 2021/22 auf ein Rekordniveau von 385,2 Millionen Tonnen angehoben habe. Zudem habe das USDA die Schätzung die für die brasilianische Ernte 2020/21 um 5,5 Millionen auf 93 Millionen Tonnen angehoben, liege damit aber noch immer über vielen anderen Schätzungen, heißt es weiter.
„Der Weizenpreis legte um gut vier Prozent zu, da die US-Ernte wegen der schlechten Entwicklung der Sommerweizenbestände vier Millionen Tonnen niedriger als bisher angesetzt wird und die Gesamternte mit 47,5 Millionen Tonnen noch unter das schwache Vorjahr fallen soll“, so Helbing-Kuhl.
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