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14:01 Uhr, 10.03.2021

Agrar: USDA-Prognosen mit überraschend wenig Änderungen

Das US-Landwirtschaftsministerium USDA scheint sich laut Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl mit seiner etwa in der Mitte wichtiger südamerikanischer Institutionen liegenden Prognose zur Mais und Sojabohnenernte wohlzufühlen.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Ein Paukenschlag für die Mais- und Sojabohnenmärkte war von den neuen Prognosen des USDA nicht erwartet worden, wohl aber einige kleinere Änderungen. Diese kamen nun nicht (etwa eine weitere Abwärtsrevision der bereits auf Siebenjahrestief erwarteten US-Endbestände), nur geringfügig (die Kürzung der argentinischen Sojabohnenernte um eine halbe Million Tonnen) oder gar in die andere als von vielen erwartete Richtung, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Das USDA habe neben der Angabe für die brasilianische Sojabohnenernte des Vorjahres auch die Schätzung für die laufende Ernte 2020/21 um eine Million Tonnen auf 134 Millionen Tonnen angehoben, während sich zuletzt Stimmen gemehrt hätten, die Ausfälle wegen regenbedingter Qualitätsmängel befürchteten. Das USDA scheine sich mit seiner etwa in der Mitte wichtiger südamerikanischer Institutionen liegenden Position wohlzufühlen, heißt es weiter.

„Wie von uns erwartet, folgt das USDA auch (noch?) nicht einigen anderen Beobachtern, die wie die Welternährungsorganisation FAO in den letzten Monaten die chinesischen Maisbestände stark kürzten, weil ihnen die hohen Angaben angesichts des offenbar massiven Importbedarfs nicht glaubwürdig erschienen“, so Helbing-Kuhl.

So wenig spektakulär wie der Bericht sei die Preisreaktion gewesen. Zunächst seien die Preise für Mais und Sojabohnen zwar abgesackt, hätten sich dann aber rasch erholt. Am Morgen hätten sie allerdings beide im Minus notiert, heißt es weiter.

„Bei den Prognosen für den Weizenmarkt sticht die Anhebung der australischen Ernte um drei Millionen Tonnen auf einen neuen Rekord von 33 Millionen Tonnen heraus. Das Gros der zusätzlichen Menge dürfte gleich in den Export gehen. Die Nachfrage am Weltmarkt zeigt sich sehr dynamisch. Alleine China dürfte mit 10,5 Millionen Tonnen 2020/21 fast doppelt so viel Weizen importieren wie 2019/20. Denn das USDA geht davon aus, dass bei den hohen Maispreisen vermehrt auch Weizen in die Futtertröge wandern dürfte und hob Chinas Verbrauch um fünf Millionen Tonnen an“, so Helbing-Kuhl.

So bleibe es dabei, dass die Bestände zum Ende 2020/21 sowohl in der Abgrenzung der wichtigsten Exportländer als auch weltweit ex-China und Indien nochmals geringfügig sänken. Der Weizenpreis in Chicago habe gestern 1,5 Prozent im Plus bei 656,5 US-Cent je Scheffel geschlossen, sei am Morgen aber Mais und Sojabohnen nach unten gefolgt, heißt es abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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