Afghanistan: Wiederholt sich die Geschichte?
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New York (Godmode-Trader.de) - Der Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan bewegt und ängstigt die Region. Die Sicherheitslage hat sich zuletzt zugespitzt. Die Taliban haben in mehreren Offensiven rund ein Viertel der Bezirke im Land neu erobert, viele davon im Norden Afghanistans. Die militante Gruppierung beansprucht nun die Kontrolle über alle Grenzen des Landes.
Von Moskau bis Peking und von Neu-Delhi bis Teheran sorgen sich die Regierungen um die drohende und reale regionale Instabilität, wenn die radikal-islamischen Taliban immer mehr afghanisches Gebiet (zurück-)erobern. Die zentralasiatischen Staaten hoffen nun auf Moskau und verlangen Sicherheitsgarantien, da sie befürchten, dass die Kämpfe auf ihre Territorien übergreifen könnten. Das russische Außenministerium teilte derweil mit, dass eine Taliban-Delegation, die letzte Woche in Moskau weilte, versprochen habe, nicht in benachbarte Länder einzudringen.
Laut Bloomberg macht sich auch Peking große Sorgen. China habe den Abzug der USA als „übereilt" bezeichnet. Die Sicherheit von Projekten im Wert von 60 Mrd. Dollar im chinesisch-pakistanischen Wirtschaftskorridor stehe auf dem Spiel.
Die afghanische Regierung, die noch Kabul und die Provinzhauptstädte des Landes kontrolliert, gibt sich derweil siegessicher und geht davon aus, dass das Militär die verlorenen Gebiete von den Taliban zurückerobern wird. Die Welt ist sich da nicht so sicher. Zuletzt stand vor allem die Provinzhauptstadt Kandahar im Süden des Landes unter Druck. Dort konnten die Sicherheitskräfte die Angriffe offenbar vorerst abwehren. Da die Friedensgespräche ins Stocken geraten sind, sehen viele Experten eine Machtübernahme der Taliban aber nur mehr als eine Frage der Zeit an.
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