Kommentar
15:14 Uhr, 26.06.2015

ADVA Optical: Ausgezeichnet…

Warum hier nichts über Griechenland steht? Weil die Dinge dort unter medialem Trommelfeuer jetzt ihren Gang gehen werden - und weil wir unseren Blick viel lieber dorthin richten, wo kaum jemand hinsieht...

Im Antizyklischen Börsenbrief gibt es seit einigen Jahren die Rubrik der „ABB-Verdoppler“. Frühere Empfehlungen, die sich im Kurswert verdoppelt haben, verfolgen wir dort sehr engmaschig. Der Hintergedanke: Kursanstiege von 100 Prozent oder mehr bilden oftmals erst den Auftakt zu noch viel massiveren Kurszuwächsen.

Es lohnt sich daher oftmals, schon ganz zu Beginn eines Trends dabei zu sein. Nach den ersten 100 Prozent Kursgewinn kann man sich dann ganz entspannt zurücklehnen. In dieser Woche begrüßen wir die Aktien von ADVA Optical (WKN 510300) in unserer Rubrik der ABB-Verdoppler.

Aufgefallen war uns die Aktie schon vor einigen Monaten wegen der sehr massiven Insider-Käufe. Die gut informierten Manager hatten die Aktie schon gekauft, als sich noch niemand dafür interessierte. Solche Situationen sind uns am liebsten.

Seit unserer Empfehlung im März dieses Jahres bei Kursen von 3,45 Euro stehen mittlerweile Gewinne von rund 140 Prozent zu Buche. Doch das dürfte noch nicht das Ende der Geschichte sein:

In dieser Woche gab der Münchner Konzern seine erfolgreiche Teilnahme am zukunftsweisenden Terabit Demonstrator Projekt von T-Systems bekannt. Das Projekt konzentriert sich auf die Vorführung von Übertragungstechnik für Terabit-Anwendungen über eine Entfernung von mehr als 1.000 km. Die Technologie von ADVA Optical bildet dabei eine Schlüsselkomponente. Dem Aktienkurs hatte die Nachricht Flügel verliehen, wie die folgende Betrachtung auf Wochenbasis zeigt:

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Auch fundamental läuft es gerade richtig rund: Die Prognose für das zweite Quartal wurde kürzlich angehoben. Man erwartet jetzt eine Marge von sechs bis 7,5 Prozent, nach drei bis sechs Prozent zuvor. Auch beim Umsatz wird der Konzern immer optimistischer. Die Schätzungen der Analysten für das Gesamtjahr wurden daher von 401 Millionen Euro auf 425 Millionen Euro angehoben.

Was uns besonders freut: Branchenschwergewicht British Telecom (BT) hatte das Unternehmen für seine Nachhaltigkeitsprogramme kürzlich ausgezeichnet. BT ist von den Erfolgen der Münchner beeindruckt und hat ADVA den BFSF-Lieferantenstatus in Silber verliehen. Zusätzlich wurde der Konzern für seine Leistungen in der Game Changing Challenge (GCC) ausgezeichnet. Hier erreichte ADVA den ersten Platz im Wettbewerb um die Entwicklung eines neuen Logistikmodells. Die beiden Auszeichnungen würdigen die Anstrengungen der Münchner zur Reduzierung ihrer Klimabilanz und unterstreichen das Streben nach mehr Nachhaltigkeit.

British Telecom arbeitet eng mit dem Netzbetreiber zusammen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und das Thema Nachhaltigkeit voranzutreiben. Unserer Ansicht nach sollten Anleger diesen Aspekt in den kommenden Jahren bei ihren Anlageentscheidungen noch sehr viel stärker berücksichtigen: Nur wenn Investoren in Firmen investieren, die erkannt haben, dass nicht riesige Profite, sondern nachhaltiges Wirtschaften unseren Planeten für kommende Generationen erhalten kann, wird sich langfristig etwas ändern. Als Anleger können wir hier viel bewirken.

Interessant ist ein Blick auf den langfristigen Kursverlauf Aktie:

In der März-Ausgabe hatten wir vermutet, dass Notierungen im Bereich von 6,00 Euro langfristig erreichbar erscheinen. Aus heutiger Sicht war das deutlich zu vorsichtig. Das angepeilte Kursniveau hatte die Aktie überraschend schnell erreicht und anschließend geradezu überrannt. Ebenso erging es der zentralen Widerstandszone bei 7,00 Euro. In dieser Woche hat die Notierung bei 8,40 Euro ein neues Verlaufshoch markiert.

Der langfristige Kursverlauf auf Monatsbasis in der folgenden Abbildung macht deutlich, dass der Aufschwung noch nicht am Ende sein dürfte. Nach Überwinden der Hürde bei 7,87 Euro – dort verläuft das Hoch vom Februar 2012 – dürfte mittelfristig das Hoch vom April 2006 bei 10,39 Euro angesteuert werden.

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Die Bewertung gibt das durchaus her: Mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,7 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,2 ist aus fundamentaler Sicht noch Platz nach oben. Der Börsenwert notiert mittlerweile bei 395 Millionen Euro. Wer noch nicht investiert ist, der kann die Aktie bei Kursschwäche weiter zukaufen, sollte aber auch einmal eine längere Konsolidierung einplanen.

Dass es sich fast immer lohnt, abseits der ausgetretenen Pfade nach Chancen zu suchen, das zeigt auch unsere konservative Empfehlung des Monats März 2015. Die Aktien des Düngemittelherstellers K+S (WKN KSAG88) aus dem DAX sind am Freitag nach Übernahmespekulationen um fast 40 Prozent gestiegen – das aber nur am Rande...

Und was ist mit Griechenland? Für uns ist das in dieser Woche kein Thema mehr. Je aufgeregter der mediale Hühnerhaufen jetzt gackert, desto deutlicher wird doch nur, dass die Dinge ihren Gang gehen werden: Die Sollbruchstellen in unserem Geld- und Wirtschaftssystem werden immer offensichtlicher - und das ist auch gut so.

Richtig interessant wird es erst wieder, wenn Spanien, Italien und Frankreich "dran" sind. Doch damit werden wir uns zu gegebener Zeit beschäftigen...

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Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de

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  • motörhead
    motörhead

    Wenn schon nichts zu GR steht, erlaube ich mir meine Meinung zur weiteren Marktentwicklung. Ich schließe mich der Meinung von Herrn Gräfe an. Warum? Weil ein Grexit keinen Einbruch nach sich ziehen würde. Der € steht tief, was die Exporte weiter ankurbeln dürfte. Darüberhinaus sind die Exporte nach GR seit 2008 rückläufig. Von 7,99 Mrd. € auf 4,96 Mrd. €. Was hat der Dax in dieser Zeit gemacht? Gefallen oder gestiegen? Nehmen wir an, die Exporte nach GR würden bei einem Grexit um weitere 75% sinken. Also ca. um 3,7 Mrd. €. Das wären etwas mehr, als die Einbußen seit 2008. Was hat der Dax seit 2008 gemacht? Gefallen oder gestiegen? Deutschlands Gesamtausfuhr an Gütern betrug 1.133,6 Mrd. € im Jahr 2014. Nach einem Grexit u. den oben beschriebenen Abschlag wären es noch immer 1.129.9 Mrd. €. Also wäre der Grexit ein Fliegenschiss, abgesehen davon, dass die Griechen wettbewerbsfähiger auf dem Weltmarkt werden, was ich positiv sehen würde. Egal wie es kommt, ob mit Hilfspaket oder mit Grexit, aus meiner Sicht dürfte der Markt wieder steigen.

    Insofern bestätigt die lesenswerte Chartanalyse von Hr. Gräfe mich in meinem Entschluss investiert zu bleiben.

    Woher ich die Zahlen habe?

    http://de.statista.com/statistik/daten/studie/1562...

    http://de.statista.com/statistik/daten/studie/7715...

    11:11 Uhr, 27.06. 2015