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15:47 Uhr, 16.08.2021

50 Jahre Goldschock - 1971 endete die Goldanbindung des Dollar

Der sog. Nixon-Schock - Amerika gab die Bindung des Dollars an Gold auf - hat die Finanzwelt verändert. Doch die Funktion des Goldes als Wertmaßstab, sie blieb erhalten. In Relation an Wert verloren hat vielmehr der Dollar (und auch der Euro).

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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - 50 Jahre ist es her, dass der damalige US-Präsident Richard Nixon das "Goldfenster" (Commerzbank) zumachte, d.h. er kündigte die bis dahin übliche Praxis auf, dass ausländische Zentralbanken ihre Dollar-Reserven zu einem festen Preis von 35 Dollar/Unze in Gold umtauschen konnten. Die Goldanbindung des US-Dollar fiel, zugleich wurde auch das Ende des Nachkriegswährungssystems von Bretton Woods angekündigt. Zwei Jahre später wurde das bis heute bestehende System des ungedeckten Papiergeldes mit flexiblen Wechselkursen eingeführt.

50 Jahre sei es nun her, dass Amerika die Bindung des Dollars an Gold aufgegeben habe, kommentierte Adrian Ash, Director of Research bei BullionVault. „Dieser Schritt, der bald als Nixon-Schock bekannt wurde, beendete die alte Rolle des Edelmetalls als ultimativen weltweiten Wertmaßstab“. Darüber hinaus seien dadurch drei globale Schockwellen ausgelöst worden, mit denen die Weltwirtschaft bis heute zu kämpfen habe: Inflation, Unantastbarkeit und die unbegrenzte Verfügbarkeit von Geld – und damit wurde der „Grundstein für die bargeldlose Gesellschaft gelegt, in der wir heute leben“.

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Laut Ash gibt keine Anzeichen für ein Comeback von Gold als „Wertmaßstab oder Unterlage für die offizielle Währung“. Aber seine Beliebtheit bei privaten Haushalten, die ihre Ersparnisse schützen wollten, sei noch nie so groß wie heute. „Während der Dollar seine Rolle als Weltwährung (noch) nicht aufgegeben hat, hat Gold als Alternative für Zentralbanken, Privatanleger und Sparer, die ihre Ersparnisse schützen und sich gegen die Volatilität des US-Dollars und seine Verwendung als mächtige politische Waffe absichern wollen, (…) an Wert und Sichtbarkeit gewonnen,“ so Ash.

Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch veranschaulicht den relativen Wertverlust des Dollar gegenüber dem Edelmetall im Laufe der letzten 50 Jahre. So habe die Unze Gold seinerzeit besagte 35 Dollar gekostet, aktuell seien es fast 1.800 Dollar. Das entspreche einem Anstieg von mehr als 5.000 Prozent oder ca. 8 Prozent pro Jahr, so Fritsch. Anders ausgedrückt könne man auch sagen, dass der US-Dollar seit der Abkopplung von Gold 98 Prozent an Wert verloren habe. „Angesichts des exponenziellen Anstiegs der privaten und öffentlichen Verschuldung und der Explosion der Geldmengen sowie der Zentralbankbilanzen in den letzten 50 Jahren sei dies nicht überraschend, da das Angebot von Gold jedes Jahr nur ca. 2,5 Prozent steige.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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