Langsame Zinswende: Gut oder schlecht?
Der Zinssenkungszyklus begann dynamisch. Davon kann inzwischen keine Rede mehr sein. Anleger müssen sich auf einen langsamen Zinssenkungszyklus einstellen. Ist das für den Aktienmarkt gut oder schlecht?
Der Zinssenkungszyklus begann dynamisch. Davon kann inzwischen keine Rede mehr sein. Anleger müssen sich auf einen langsamen Zinssenkungszyklus einstellen. Ist das für den Aktienmarkt gut oder schlecht?
Die US-Notenbank hat am Dienstagabend das Sitzungsprotokoll zum Zinsentscheid vom 7. November veröffentlicht. Darin spricht sich die Fed für gleichmäßige Zinssenkungen aus, solange sich die Wirtschaft wie erwartet entwickelt.
Am Wochenende stieß ich auf einen Artikel, in dem von sinkenden Preisen in den USA die Rede war. Ja, richtig gelesen: SINKENDE Preise! Erst dachte ich, da hat jemand Inflation und Preise verwechselt. Aber nein – es gab konkrete Beispiele: Speck, Fernseher und Oberbekleidung.
Die möglichen Zölle der neuen US-Administration könnten die EZB sogar dazu zwingen, die Zinsen wieder anzuheben, sagt Bundesbankchef Joachim Nagel gestern.
Die Notenbank bremst plötzlich das Tempo der Zinswende. Anleger hat es bereits verunsichert. Sie müssen sich nun die Frage stellen, was geschieht, wenn die Zinssenkungen schon Geschichte sind.
Zur politischen Lage äußern sich Notenbanker selten. In den USA wird das Thema so klar vermieden, dass man es schon als offensiv bezeichnen kann. Es wäre besser, zur Abwechslung einmal Stellung zu beziehen.
Fed-Chef Jerome Powell hat bei einer Rede in Dallas signalisiert, dass sich die US-Notenbank Fed bei weiteren Zinssenkungen Zeit lassen wird.
Der Preisauftrieb in den USA hat sich im Oktober auf Jahressicht wieder beschleunigt, was aber den Erwartungen entsprach. Der Markt reagiert erleichtert darauf, dass die Inflation nicht noch stärker als erwartet zugelegt hat.
Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich im Oktober wieder beschleunigt. Die erhöhte Inflation ist noch nicht endgültig besiegt.
Jüngste Inflationsdaten seien höher als erwartet ausgefallen, sagte Powell auf der Pressekonferenz. Powell deutete an, dass Trumps Wirtschaftspolitik die Konjunktur und damit indirekt auch die Entscheidungen der Fed beeinflussen könnte. Er werde nicht zurücktreten, falls er von Trump dazu aufgefordert würde, so Powell.