Kommentar
14:55 Uhr, 17.10.2024

EZB senkt die Leitzinsen weiter

Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr reduziert die Europäische Zentralbank (EZB) die kurzfristigen Finanzierungskosten auf dem Interbankenmarkt. Die Notenbank sieht gute Fortschritte bei der Verringerung der Inflation in der Eurozone. Zuletzt hatte die Teuerungsrate sogar wieder unter dem EZB-Ziel von 2 % gelegen.

Hinweis: Updates von der Pressekonferenz gibt es weiter unten im Artikel.

Wie erwartet senkt die EZB die Leitzinsen weiter. Der in der aktuellen Situation maßgebliche Einlagensatz für die Banken wird wie erwartet von 3,50 % auf 3,25 % reduziert. Der eigentliche Leitzins (Hauptrefinanzierungszins) sinkt von 3,65 % auf 3,40 %, wie die EZB im Rahmen ihres Zinsentscheids am Donnerstag mitteilte. Der Spitzenrefinanzierungszins verringert sich von 3,90 % auf 3,65 %. Die Änderungen werden zum 23. Oktober wirksam.

Es handelt sich bereits um die dritte Zinssenkung um jeweils 25 Basispunkte (0,25 Prozentpunkte) in diesem Jahr. Die EZB begründet die Zinssenkung mit dem abnehmenden Inflationsdruck (Disinflation). Insbesondere die Reduzierung des Zinssatzes für die Einlagefazilität spiegele die aktualisierte Beurteilung der Inflationsaussichten durch den EZB-Rat, die Dynamik der zugrunde liegenden Inflation und die Stärke der geldpolitischen Transmission wider, heißt es.

Die Teuerung in der Eurouzone hat sich inzwischen deutlich verringert. Die Inflationsrate liegt mit zuletzt 1,8 % sogar wieder unter dem EZB-Ziel von 2 %. Wegen Basiseffekten wird für das vierte Quartal allerdings wieder mit einer Beschleunigung gerechnet. Die sogenannte Kerninflation ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak war mit 2,7 % aber weiter deutlich erhöht.

„Die aktuellen Daten zur Inflation zeigen, dass der Disinflationsprozess gut voranschreitet. Die Inflationsaussichten werden zudem durch aktuelle Konjunkturindikatoren beeinflusst, die schwächer ausgefallen sind als erwartet“, heißt es im Statement zum Zinsentscheid. „Die Inflation dürfte in den kommenden Monaten anziehen, bevor sie im Laufe des nächsten Jahres auf den Zielwert zurückgeht. Die Binneninflation ist weiterhin hoch, da die Löhne nach wie vor in einem erhöhten Tempo ansteigen. Zugleich wird sich der Arbeitskostendruck wohl weiterhin allmählich abschwächen, wobei die Unternehmensgewinne seine Auswirkungen auf die Inflation teilweise abfedern.“

Jetzt weiterlesen mit stock3 Plus

Mit Code STARTPLUS 1. Monat gratis!
1. Monat für
0,00 € 14,99 €

Deine Vorteile:

  • Freier Zugriff auf alle Artikel – auch mobil mit der stock3 App
  • Exklusive Trading-Setups & Investmentideen
  • Monatlich kündbar
Jetzt gratis testen
Nach kostenlosem Testmonat 14,99 € mtl. inkl. MwSt., jederzeit kündbar