Gibt die Fed den Kampf gegen die Inflation auf?
Die US-Notenbank beginnt damit, die Geldpolitik zukünftig weniger schnell zu straffen. Hat sie den Kampf gegen die Inflation zugunsten der Wirtschaft und des Finanzmarktes aufgegeben?
Die US-Notenbank beginnt damit, die Geldpolitik zukünftig weniger schnell zu straffen. Hat sie den Kampf gegen die Inflation zugunsten der Wirtschaft und des Finanzmarktes aufgegeben?
Trader und Anleger sollten sich besser anschnallen: Eine mit wichtigen Terminen prall gefüllte Woche steht den Finanzmärkten bevor. Neben Quartalszahlen der US-Technologieschwergewichte Apple, Microsoft, Alphabet und Amazon wird auch der EZB-Zinsentscheid am Donnerstag die Märkte in Atem halten.
Der kräftige Zinsschritt bewegte den Wechselkurs USD/TRY überraschenderweise nicht - gestern nicht und heute bis dato auch nicht. Ein Non-Event für die Märkte? Nein. Angesichts der lockeren Geldpolitik steht die Lira schon lange unter Druck. Im Handel mit dem US-Dollar bewegt sie sich in der Nähe des Rekordtiefs.
In Europa erreicht die Inflationsrate neue Hochs, in den USA will sie nur unerträglich langsam sinken. Trotzdem bleiben die Inflationserwartungen gut verankert.
Trotz der Kursverluste in den vergangenen Monaten ist der US-Aktienmarkt aus fundamentaler Sicht immer noch teuer bewertet. Vor allem der Vergleich mit der letzten Hochinflationsphase mahnt zur Vorsicht.
Wichtige Wirtschaftsdaten sind in der neuen Woche Mangelware. Alle Augen richten sich deshalb auf die Berichtssaison. Neben weiteren US-Banken werden in dieser Woche auch Netflix, Tesla und IBM über das abgelaufene Quartal berichten (Fundamentaler stock3-Wochenausblick).
Der US-Dollar profitiert nach wie vor von der hohen Inflation in den USA und den damit einhergehenden deutlichen Zinserhöhungen der Federal Reserve Bank (Fed). Am Donnerstag ist gemeldet worden, dass die US-Verbraucherpreise im September mit 8,2 Prozent im Jahresvergleich stärker gestiegen sind als erwartet.
Gold ist nach Veröffentlichung einer höher als erwartet ausgefallenen US-Inflationsrate auf ein Zweiwochentief bei 1.642,00 US-Dollar pro Unze gefallen.
Anleger können sich derzeit nicht entscheiden. Morgens träumen sie von einem Fed-Pivot und kaufen, nachmittags fürchten sie eine noch straffere Geldpolitik und verkaufen. Im November wird sich die Sache endgültig entscheiden.
Der Preisauftrieb in den USA lag im September erneut über den Erwartungen. Die Inflationsrate ging weniger stark zurück als erwartet.