Zucker: Erstes Defizit seit sechs Jahren

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Zuckerpreis in New York schwankt nach dem starken Anstieg im Herbst 2015 seit November um 15 US-Cents je Pfund. Darin schlägt sich die Aussicht auf das für 2015/16 erwartete erste Defizit am globalen Zuckermarkt seit sechs Jahren nieder. Dieses resultiert vor allem aus einer nochmals enttäuschenden brasilianischen Produktion, einem starken Produktionsrückgang in der EU und einem wohl auch in Thailand rückläufigen Angebot bei gleichzeitig weiter steigender Nachfrage, wie die Analysten der Commerzbank im heutigen „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.

Das Analysehaus F.O. Licht erwarte, dass trotz zunehmender Sorgen über die negativen Seiten des Zuckerkonsums, wie Fettleibigkeit und Diabetes, der Zuckerkonsum weiter steigen werde. Zumindest bis 2017 soll sich das jährliche Wachstum des globalen Zuckerverbrauchs auf zwei bis drei Prozent pro Jahr belaufen. Es sei unwahrscheinlich, dass das laufende Angebot 2016/17 diese Nachfrage werde decken können, heißt es weiter.

„Zwar dürfte die Zuckerproduktion in Brasilien etwas zulegen. Für Indien aber, den zweitgrößten Zuckerproduzenten, wird mit einem Rückgang um über zwei Millionen Tonnen auf 24,5 Millionen Tonnen gerechnet, nachdem der schlechte Monsun 2015 die Anpflanzung von Zuckerrohr erschwert hatte. Entsprechend weniger Rohr reift nun heran. Für die Saison 2016/17 wird daher nochmals mit einem Defizit am globalen Zuckermarkt gerechnet. Das Analysehaus Kingsman rechnet mit einer Ausweitung des Defizits von 5,3 Millionen Tonnen 2015/16 auf 7,8 Millionen Tonnen 2016/17“, so die Commerzbank-Analysten.