Zucker: Deutlich höhere Produktion in Brasilien erwartet
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Brasilien dürfte im seit einem Monat laufenden Erntejahr 2022/23 deutlich mehr Zucker produzieren als in der vorherigen Saison, obwohl die verarbeitete Zuckerrohrmenge kaum steigt, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Die Prognosebehörde Conab rechne mit einem Produktionsanstieg bei Zucker um 15 Prozent auf 40,3 Millionen Tonnen. Die Zuckerrohrverarbeitung solle dagegen nur um 1,9 Prozent auf 596 Millionen Tonnen zunehmen. Allerdings solle von den Zuckermühlen 14 Prozent mehr Zuckerrohr zu Zucker verarbeitet werden als im Vorjahr, heißt es weiter.
„Entsprechend weniger Zuckerrohr, nämlich 7,9 Prozent weniger, steht für die Herstellung von Ethanol zur Verfügung. Die Ethanolpoduktion soll daraufhin um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 28,65 Milliarden Liter zurückgehen. Conab führt dies darauf zurück, dass viele Unternehmen bereits Exportverträge für Zucker abgeschlossen haben und diese nun erfüllen müssen. Die Zuckerrohrfläche soll um weitere 1,3 Prozent auf 8,2 Millionen Hektar sinken, weil es laut Conab für die Landwirte attraktiver ist, Sojabohnen und Mais anzubauen“, so Fritsch.
Der Start in die Saison sei dagegen enttäuschend ausgefallen. Laut dem Industrieverband Unica habe die Zuckerrohrverarbeitung in der Hauptanbauregion Center-South in der ersten Aprilhälfte nur bei 5,2 Millionen Tonnen gelegen und habe damit nur einem Drittel der Menge im entsprechenden Vorjahreszeitraum entsprochen. Die Zuckerproduktion habe mit 126.600 Tonnen sogar 80 Prozent niedriger als im Vorjahr gelegen. Beides habe deutlich unter den Erwartungen gelegen, heißt es weiter.
„Als Grund dafür wird angeführt, dass die meisten Zuckermühlen noch nicht mit der Verarbeitung begonnen haben. So waren erst 85 Mühlen in Betrieb. Im Vorjahr waren es 149. In der zweiten Aprilhälfte sollen 104 Mühlen hinzukommen. Zudem wurde Anfang April deutlich mehr Zuckerrohr, nämlich 74 Prozent, zu Ethanol verarbeitet. Die überraschend niedrige Zuckerproduktion dürfte mit dazu beigetragen haben, dass der Rohzuckerpreis seinen Preisrückgang stoppen konnte und wieder über die Marke von 19 US-Cent je Pfund stieg“, so Fritsch.
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