Zink: Weiterhin angespannte Lage

Am Zinkmarkt ist die Angebotslage weiterhin angespannt. Hier waren die kostenbedingten Produktionsausfälle in Europa einschneidender als z.B. am Aluminiummarkt, da ein größerer Anteil der globalen Produktion auf die Region entfällt (2021: 15 Prozent), wie Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe kompakt“ schreibt.

Zwar dürfte sich das Angebotsdefizit im kommenden Jahr laut der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) auch dank einer Erholung der Produktion in Europa in etwa halbieren. Dennoch rechne die ILZSG noch mit einem deutlichen Defizit von 150.000 Tonnen für 2023, heißt es weiter.

„Darüber hinaus wären wir hinsichtlich einer deutlichen Erholung der Produktion in Europa vorsichtig. Der europäische Verband der Metallerzeuger, Eurometaux, warnte im Herbst, dass 50 Prozent der Zink- wie auch Aluminiumproduktionskapazitäten in Europa aufgrund hoher Energiekosten außer Betrieb genommen werden mussten und dass die Schließung eines Werks sehr oft dauerhaft ist, da die Wiedereröffnung mit erheblichen Unsicherheiten und Kosten verbunden ist“, so Nguyen.

Einer der wichtigsten Hersteller von Feinzink habe nun kürzlich in der Tat verkündet, dass er eine Schmelze in Frankreich nach Abschluss von Wartungsarbeiten aufgrund von anhaltend schwierigen Marktbedingungen auf unbestimmte Zeit nicht wieder in Betrieb nehmen werde, heißt es weiter.

„In Kombination mit der Tatsache, dass sich die LME-Lagerbestände auf den niedrigsten Niveaus seit Mitte der 80er Jahre befinden, dürfte der an der Londoner Börse gehandelte Zinkpreis daher besonders stark von einer anziehenden Nachfrage profitieren. Wir sehen den Drei-Monats-Kontrakt Ende kommenden Jahres bei etwa 3.800 US-Dollar je Tonne“, so Nguyen.

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