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13:01 Uhr, 12.03.2020

Zink - der kommende Superstar?

Das Metall, das für die Galvanisierung von Stahl als Korrosionsschutz bekannt ist, macht den Sprung in den aufstrebenden milliardenschweren Energiespeichermarkt.

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  • Zink
    ISIN: XC0007203257Kopiert
    Kursstand: 2.000,00 $/t (LME) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Es steht immer ein wenig im Schatten anderer Industriemetalle: Die Rede ist von Zink. Doch dem grau-matten Feststoff blüht im Zeitalter der Elektro-Offensive aber eine rosige Zukunft. Denn Zink könnte im milliardenschweren Energiespeichermarkt für elektrische Netze, eine Schlüsselrolle zukommen.

So weisen Zink-Luft-Batteriesysteme gegenüber den bekannten Lithium-Ionen-Systemen entscheidende Vorteile auf. Sie fangen kein Feuer und je länger sie laufen, desto weniger spielt der Faktor 'Kosten" eine Rolle. Zink ist billiger und breiter verfügbar als Lithium. Das Interesse an dieser Technologie wird größer.

Lithium-Ionen-Batterien wurden erstmals 1991 auf den Markt gebracht und werden in Anwendungen der Elektronik und Mobilität eingesetzt. Sie sind noch immer das Maß der Zeit. Batterien auf Zink-Basis mit ihren geringeren Laderaten waren bis vor etwa zwei Jahren auf Hörgeräte beschränkt. Damals entdeckten Ingenieure aber, wie man sie im kommerziellen Maßstab wiederaufladbar machen kann. „Es steht außer Frage, dass Lithium- und Bleibatterien derzeit den Energiespeichermarkt dominieren", sagte Andrew Green, Exekutivdirektor der International Zinc Association zu Bloomberg. „Aber wir sind der kommende Player“.

Die Idee hinter den Zinkbatterien ist eine alte. Sie werden seit langem in Hörgeräten verwendet, weil sie sowohl leicht als auch sicher sind. Aber es gibt Märkte, die sie noch immer nicht durchbrechen können: So können sich zinkbasierte Batterien aktuell immer noch nicht schnell genug wieder auffüllen, um etwa für die E-Mobilität in Frage zu kommen.

Wie andere Batterien erzeugen Zink-Luft-Systeme Strom aus einer chemischen Reaktion. Aber anstatt alle Reaktionspartner innerhalb der Zelle zu haben, ziehen sie Sauerstoff von außen durch winzige Löcher ein. Der Sauerstoff reagiert dann mit Molekülen im Inneren des porösen Metalls zu freien Elektronen, die durch einen Kreislauf zu den äußeren Kontaktpunkten wandern. Die Verwendung von Sauerstoff von außen macht die Batterien weniger brennbar als Lithium-Ionen-Systeme.

Gleichzeitig gibt es keine toxischen Elemente. Rohes Lithium kann bei unsachgemäßer Handhabung ätzend für Augen, Haut und Atemwege sein. Zudem ist Zink ist relativ billig: Lithium wurde laut Mineral Intelligence im letzten Monat mit etwa 8.500 Dollar pro Tonne gehandelt. Der Zinkpreis an der Londoner Metallbörse LME pendelt sich aktuell unter der Mark von 2.000 Dollar/Tonne ein.

Die weltweite Zinkproduktion erreichte im Jahr 2019 13 Mio. Tonnen, und es gibt etwa 250 Mio. Tonnen an Reserven. Im Vergleich dazu wurden etwa 77.000 Tonnen Lithium produziert. Die Lithiumreserven werden weltweit auf etwa 17 Mio. Tonnen geschätzt.

Zwar müssen bei Zink-Batterien noch technische Hindernisse überwunden werden, gleichwohl wird ihnen ein hohes Anwendungspotenzial für Elektromobilität bescheinigt. „Wir sind zuversichtlich, dass die Metall-Luft-Batterietechnologie die aktuellen Lithium-Ionen-Batterien ergänzen wird, um eine Hybridlösung für die großtechnische Einführung von Elektroautos im Land bereitzustellen“, sagte Sanjiv Singh, Vorsitzender von IndianOil dem Magazin Elektroauto News. „Die Metall-Luft-Batterietechnologie bietet Vorteile in Bezug auf eine Reihe von Faktoren wie Reichweite und Energiedichte, Betriebssicherheit und Lebenszyklus.“

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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