Fundamentale Nachricht
16:14 Uhr, 09.09.2020

Wirtschaftliche Situation von Chinas Unternehmen verbessert sich

Die Entwicklung der Preise in China ist ein weiterer Beleg für die schrittweise Erholung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.

Peking (Godmode-Trader.de) - Die Verbraucherpreise in China zogen im August nicht mehr ganz so stark an wie noch im Vormonat. Die jährliche Inflationsrate lag bei 2,4 Prozent, nach 2,7 Prozent im Juli. Der etwas schwächere Wert geht vor allem auf einen Rückgang der Preise für Lebensmittel zurück. Während die hier schwer gewichteten Schweinefleischpreise auf Monatsbasis noch um 1,2 Prozent stiegen, drückten Basiseffekte aus dem vergangenen Jahr die Wachstumsrate im Jahresvergleich von 85,7 Prozent auf 52,6 Prozent nach unten.

In dem den Daten beigefügten Statement führte die Statistikbehörde NBS aus, dass sich zwar das Schweinefleischangebot verbessert hat (was darauf hindeutet, dass die durch die Afrikanische Schweinepest im letzten Jahr verursachten Versorgungsstörungen weiter abnehmen), dass aber auch die Nachfrage angezogen hat.

Rechnet man die stark schwankenden Preise für Energie und Lebensmittel heraus, blieb die Inflationsrate stabil bei einem halben Prozent. Experten hatten zudem mit einem etwas geringeren Anstieg als noch zuletzt gerechnet.

Betrachtet man die Volatilität der Lebensmittelpreise, so lässt der disinflationäre Einfluss des Covid-19-Abschwungs weiterhin nach. Nachdem die Verbraucherpreise ein halbes Jahr lang gesunken waren, stiegen sie im letzten Monat um 0,1 Prozent im Monatsvergleich und stabilisierten sich im Jahresvergleich bei 0,5 Prozent.

Unterdessen erholen sich die Erzeugerpreise, auch dank der anziehenden Industrienachfrage, weiter und stiegen im vergangenen Monat um 0,3 Prozent gegenüber Juli. Sie sind immer noch deutlich unter dem Vorjahreswert, aber das Tempo des Rückgangs ließ nach, von minus 2,4 Prozent auf minus 2,0 Prozent. Das ist der geringste Rückgang seit März und ist nach Einschätzung von Experten ein Beleg dafür, dass sich die wirtschaftliche Situation der Unternehmen weiter gebessert hat.

Mit Blick auf die Zukunft könnte sich der nachfrageseitige Druck auf die Preise wahrscheinlich verstärken, da die infrastrukturellen Stimulierungsmaßnahmen immer noch intensiviert werden, was den Inflationstrend in die Höhe treiben könnte.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten