Analyse
09:50 Uhr, 26.05.2020

WIRECARD - Die nächste Enttäuschung

Es ist ein Albtraum für Anleger, dessen Ende sich immer weiter verzögert. Das Verschieben des Konzernabschlusses um zwei Wochen kostet erneut Vertrauenspunkte. Der schwache Start der Aktie wird jedoch gekauft. Wie sieht das Tradingsetup aus?

Erwähnte Instrumente

  • Wirecard AG
    ISIN: DE0007472060Kopiert
    Kursstand: 84,900 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Wirecard AG - WKN: 747206 - ISIN: DE0007472060 - Kurs: 84,900 € (XETRA)

Erneut macht der Zahlungsdienstleister Wirecard negative Schlagzeilen. Der Konzern teilte am Montagabend mit: „Die Veröffentlichung des Konzernabschlusses wird ein weiteres Mal verschoben - und zwar um nochmals zwei Wochen auf den 18. Juni. Begründung: „Es wurden noch nicht alle Prüfungshandlungen abgeschlossen." Nach wie vor konnte der reguläre Wirtschaftsprüfer Ernst & Young nicht alle Prüfungshandlungen abschließen. Wirecard erwarte ein uneingeschränktes Testat, hieß es. Das Unternehmen gehe zudem davon aus, dass sich keine wesentlichen Abweichungen gegenüber den im Februar genannten Zahlen ergeben würden, als ein vorläufiger Umsatz von 2,8 Mrd. Euro und ein Ergebnis (Ebitda) von 785 Mio. Euro genannt worden sei. Des Weiteren wird die Hauptversammlung nun um acht Wochen nach hinten - und zwar auf den 27. August verschoben.

Quelle: GodmodeTrader News-Flash

Aus charttechnischer Sicht liegt eine sehr spannende Situation vor: Der Kurseinbruch unter den zentralen Support bei 80 EUR erwies sich Mitte Mai als Fehlausbruch. Es gelang eine schnelle Rückkehr darüber und eine anschließende Stabilisierung. Dabei zeigen sich die Konturen einer bullischen, inversen SSKS Bodenformation. Mit dem heutigen Kurseinbruch, der jedoch direkt gekauft wird, bildet die Aktie jetzt eine zweite rechte Schulter aus.

Kaufsignal abwarten

So fragil die fundamentale Situation auch sein mag, charttechnisch scheint eine Bodenbildung möglich. Zwar ist die Aktie kurz- und mittelfristig ein klarer Underperformer doch könnte die inverse SSKSS eine Basis für eine Kurserholung bieten.

Klettert das Papier nachhaltig über 87 EUR, könnten steigende Kurse bis 94,30 - 97,10 EUR folgen. Oberhalb davon wäre Platz bis 114 - 117 EUR. Spekulativ könnten oberhalb von 87 EUR also Longpositionierungen attraktiv werden, die anschließend eng unterhalb von 84 oder spätestens unterhalb von 80 EUR abgesichert werden könnten.

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Innerhalb der Seitwärtsspanne zwischen 80 und 87 EUR bleibt das kurzfristige Chartbild neutral zu werten, akuter Handlungsbedarf besteht hier nicht. Rutscht die Aktie jedoch per Stunden- und Tagesschluss unter 80 EUR zurück, drohen wieder fallende Notierungen bis zum Jahrestief bei 72 EUR und ggf. noch weiter.

Unterhalb von 80 EUR könnten Shortpositionierungen interessant werden mit engen Absicherungsmöglichkeiten oberhalb von 82 EUR per Stunden- und Tagesschlusskurs. Das wäre die bärische Tradingvariante mit Zielen am Jahrestief bei 72 und darunter rund 66 - 67 EUR.

Fazit:

Die Wirecard-Aktie bleibt ein heißes Eisen am deutschen Markt. Das aussichtsreiche Geschäftsmodell in einem Zukunftsmarkt könnte die Fantasien beflügeln und die Aktie auf neue Höhen tragen, wie es auch mit den Aktien von PayPal oder Adyen passiert. Die Unsicherheiten um eine mögliche Bilanzmanipulation erschüttern jedoch weiterhin das Vertrauen. Erst wenn hier letzte Zweifel ausgeräumt sind und die Unternehmensführung in der Zukunft erhebliche Anstrengungen zur Vertrauensbildung unternimmt, wird auch die Aktie wieder in einen soliden Aufwärtstrend einlenken können. Mit Spannung wird der Konzernabschluss am 18. Juni erwartet.

Das Trading der Wirecard-Aktie sollte weiterhin als hochspekulativ betrachtet werden! Die Volatiliutät ist enorm, der Newsflow sorgt immer wieder für heftige Kursbewegungen. Das Moneymanagement müsste hier sehr streng gehandhabt werden.

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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