Analyse
11:01 Uhr, 28.04.2020

WIRECARD - Heftig abgestraft

Der Sonderprüfungsbericht der KPMG offenbart keine belastenden Beweise zum Vorwurf der Bilanzfälschung, kritische Passagen werfen jedoch Fragen auf. Die Anleger reagieren sehr enttäuscht und verkaufen die Aktie weit ab.

Erwähnte Instrumente

  • Wirecard AG
    ISIN: DE0007472060Kopiert
    Kursstand: 110,720 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Wirecard AG - WKN: 747206 - ISIN: DE0007472060 - Kurs: 110,720 € (XETRA)

Wirecard-Chef Braun: Vorwürfe haben sich in allen Punkten nicht bestätigt; im Drittpartnergeschäft Umsätze nicht in Zweifel gezogen; KPMG hat "ganz klar keinen Beleg für Vorwürfe gefunden"; Bilanz-PK 2019 verzögert sich wegen Corona um "wenige Wochen".

KPMG/Wirecard: Fehlende Bereitschaft von Drittpartnern, an Untersuchung mitzuwirken; konnten Transaktionsvolumina der Drittpartner nicht hinreichend nachvollziehen.

Quelle: Guidants News

Der ausführlichen Bericht wurde auf der Website des Unternehmens veröffentlicht: Bericht über die unabhängige Sonderuntersuchung

Nach Handelseröffnung auf Xetra wurde in erster Reaktion kräftig abgeladen, die Aktie fiel auf 102,50 EUR zurück, was einem Minus von über 22 % entsprach. Mit dieser Bewegung wurde auch die offene Kurslücke vom 6. April geschlossen. Intraday stabilisiert sich der Kurs, jetzt läuft eine zweite Erholungswelle, die das Minus auf aktuell rund 14 % verringert.

Anbei der Intradaychart (Realtime) von Tradegate seit gestern:

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Chartbild trübt sich leicht ein

Der Rückfall unter die Supports bei 124 oder 114 - 116 EUR belastet das kurzfristige Chartbild jetzt leicht. Die gleitenden Durchschnittslinien EMA50 und EMA200 sind zumindest intraday unterschritten, was die Grundlage für eine längere Korrektur sein könnte. Allerdings ist der Handelstag noch nicht zu Ende.

Gelingt eine nachhaltige Rückkehr über 116 EUR, könnte ein Anlauf auf den Widerstandsbereich bei 122 - 124 EUR versucht werden. Erst eine Rückkehr per Tagesschluss darüber würde neue Kaufsignale bringen und einen Anstieg bis zur flachen Abwärtstrendlinie und später bis 160 - 162 und 170 - 171 EUR sowie zum Allzeithoch bei 199 EUR möglich machen.

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Verharrt das Papier unterhalb von 114 - 116 EUR, könnte eine Stabilisierungsbewegung oberhalb von 102 - 104 oder 97 - 99 EUR folgen. Letztlich sollte das Papier aber auch in diesem Szenario wieder steigen. Erst mit Kursen nachhaltig unterhalb von 97 EUR müsste ein Abschwung zur Dreiecksunterkante bei 84 - 85 EUR eingeplant werden.

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5 Kommentare

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  • Tudor
    Tudor

    Was mich an der ganzen Geschichte noch wundert ist, dass KPMG so lange den Mantel des Schweigens über die mehr als mangelhafte Kooperationsbereitschaft von WDI im Zuge der Prüfung ausgebreitet hat... 🤔

    16:07 Uhr, 28.04.2020
  • Tudor
    Tudor

    Die 97 fallen heute noch....bin ich überzeugt. Der Bericht hat ja GAR NICHTS aufgeklärt, was die wesentlichen Vorwürfe betrifft. Im Gegenteil, die gleichzeitig kommentarlos verschobene Präsentation der Bilanz wird der 97 das Genick brechen.

    In der PR-Abteilung scheinen nur Legasthenie beschäftigt zu sein. Nichts hat man dort aus dem letzten Jahr gelernt...aber auch GAR NICHTS...

    16:01 Uhr, 28.04.2020
  • Tudor
    Tudor

    Das wird aber nicht lange auf sich warten lassen. Vermutlich muss der vorbereitete Artikel nur noch mal umgeschrieben werden, da der KPMG Bericht noch schlechter als erwartet ausgefallen ist... 😂

    Herrn Braun möchte ich heute gerne an die Wand nageln. Dafür, dass er seine Firma entlastet sieht, hat mich der Spaß heute 30k Euro gekostet. 🤔

    15:56 Uhr, 28.04.2020
  • Milan69
    Milan69

    97 € erreicht,jetzt wird spannend ob sich der Kurs dort stabilisiert oder auf Ihr nächstes Kursziel rutscht.Die FT hat sich noch nicht mal geäußert!

    14:27 Uhr, 28.04.2020
  • Prime72
    Prime72

    Wird Zeit, dass der feine Herr Braun seinen Hut nimmt...

    14:21 Uhr, 28.04.2020

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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