Fundamentale Nachricht
13:52 Uhr, 19.04.2016

Wie sind die steigenden Ölpreise nach Doha zu erklären?

Die Ölpreise haben erstaunlich schnell den Schock des gescheiterten Doha-Treffens verdaut. Wie ist diese Preisreaktion zu erklären?

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 43,62 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 41,68 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt/ Wien (Godmode-Trader.de) - Beim Öl kam es am Montag als Reaktion auf die gescheiterten Verhandlungen der ölproduzierenden Länder vom Sonntag in Doha in Bezug auf eine geplante Begrenzung der Fördermengen zunächst zu herben Preisrückgängen. Im Tagesverlauf setzte aber eine Gegenbewegung ein, so dass im Vergleich zum Schlusskurs vom Freitag nur ein moderates Minus hinzunehmen war.

Wie ist diese Preisreaktion zu erklären? Laut den Rohstoffexperten der Commerzbank hätte zunächst eine Einigung auf Produktionsobergrenzen keinen wirklichen Unterschied für das aktuelle Ölangebot gemacht. Denn bis auf den Iran hätte kein anderes Land kurzfristig seine Ölproduktion nennenswert steigern können. Darüber hinaus gebe es derzeit einen Streik der Ölarbeiter in Kuwait. Dadurch liege die kuwaitische Ölproduktion aktuell bei lediglich 1,1 Millionen Barrel pro Tag. Der daraus resultierende Produktionsausfall von ca. 1,7 Millionen Barrel pro Tag entspreche in etwa dem derzeitigen Überangebot. Der globale Ölmarkt sei auch deshalb derzeit ausgeglichen.

Doch auf längere Sicht dürfte sich wieder ein Ungleichgewicht einstellen. So hat Irans stellvertretender Ölminister bereits angekündigt, dass die Ölproduktion des Landes in zwei Monaten wieder das Niveau erreichen soll, das vor den Sanktionen vorgeherrscht habe. Auch Saudi-Arabien hat mittelfristig eine Ausweitung der Förderung um 1 Million Barrel pro Tag auf dann 11,5 Millionen Barrel/Tag angekündigt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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