WESTWING – Dicke Gewinnwarnung kann nicht mehr schocken

• Westwing Group SE - WKN: A2N4H0 - ISIN: DE000A2N4H07 - Kurs: 7,360 € (XETRA)

Jedenfalls stört die Gewinnwarnung vom gestrigen Abend heute niemanden mehr und die Aktie tendiert stabil. Scheinbar hat das Papier mit seinem tiefen Fall schon vieles vorweggenommen. In meinem letzten Artikel vom 17. Juni habe ich geschrieben, dass jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen sei, um auf einen Turnaround zu spekulieren. Hat sich an meiner Einschätzung zur Westwing-Aktie etwas geändert?

Schlimmes erstes Halbjahr

Das erste Halbjahr sieht bei Westwing, kurz gesagt, einfach nur grausam aus. Der Umsatz geht um über 20 Prozent auf 214 Mio. EUR zurück. Aus einem EBITDA von 30,3 Mio. EUR wird ein negativer Wert von -4 Mio. EUR. Der freie Cashflow ist blutrot, mit knapp 30 Mio. EUR. Die Anzahl der Orders fällt um 32 Prozent, die Zahl der aktiven Kunden um 14 Prozent.

Also wir können lange suchen, da gibt es nichts Positives zu finden. Für das Gesamtjahr wird nun ein Umsatz zwischen -22 Prozent und – 14 Prozent „Wachstumsrate“ angepeilt, wie es heißt. Gruß an die Investor Relations Abteilung von Westwing, ihr schrumpft, ihr wachst nicht mehr. Also nennt es auch so! Die EBITDA-Marge soll zwischen -4 Prozent bis 0 Prozent liegen. 2023 soll es dann wieder besser ausschauen. Immerhin verfügt Westwing noch über 64 Mio. EUR Cash. Pleite geht der Laden also sobald nicht.

Fazit: Ich finde leider aktuell nichts, was mich zu einem Kauf bei Westwing bewegen würde. Uns stehen noch einige üble Quartale bevor. Bestenfalls gelingt der Aktie jetzt die Bodenbildung. Trigger für viel höhere Kurse fehlen mir jedoch. Ich habe die Schätzungen bereits aktualisiert und diese an meine Erwartungen angepasst. Das Management hat viel Restrukturierungsarbeit vor sich!

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