Analyse
13:30 Uhr, 02.04.2024

WESTWING hat die Kurve bekommen

Nachdem home24 übernommen worden ist, haben wir am deutschen Markt mit der Westwing-Aktie nur noch einen reinrassigen Onlinemöbelhändler.

Erwähnte Instrumente

  • Westwing Group SE
    ISIN: DE000A2N4H07Kopiert
    Kursstand: 7,800 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Westwing Group SE - WKN: A2N4H0 - ISIN: DE000A2N4H07 - Kurs: 7,800 € (XETRA)

Und während die Branche nach Corona schwer zu kämpfen hat, wie das Zahlenwerk von Homag oder auch Surteco beweist, zieht Westwing den Hals doch recht elegant aus der Schlinge. Die Hälfte des Börsenwerts ist mittlerweile sogar durch Cash unterlegt, und die eigenen Kollektionen steigern die Marge. Westwing ist für mich der berühmte Einäugige unter den Blinden und für mutige Anleger durchaus einen zweiten Blick wert.

Aud dem Weg zum „echten“ Turnaround?

2023 erzielte Westwing einen Umsatz von 428,6 Mio. EUR (Vorjahr: 430,8 Mio. EUR) und erreichte ein bereinigtes EBITDA von 17,8 Mio. EUR (Vorjahr: -4,2 Mio. EUR). Der freie Cashflow summierte sich auf satte 29,5 Mio. EUR, und die Zahlungsmittel lagen per 31. Dezember bei 81,5 Mio. EUR. Finanzverbindlichkeiten hat Westwing, abgesehen von Leasingverbindlichkeiten, keine.

Unter dem Strich lag der Nettoverlust von Westwing bei 12,4 Mio. EUR (Vorjahr: -32,4 Mio. EUR), und das Ergebnis pro Aktie bei -0,61 EUR. Im Jahresverlauf wurde die Prognose zudem erhöht. Für 2024 nimmt sich Westwing jetzt Umsätze zwischen 415 und 445 Mio. EUR vor. Das bereinigte EBITDA soll zwischen 14 und 24 Mio. EUR liegen. Dabei hatte Westwing einen guten Jahresstart verzeichnet. Westwing bezeichnet das Konsumumfeld weiter als sehr unsicher und geht mit der Prognose scheinbar lieber konservativ um. Ich begrüße das.

2023 war vor allem ein Jahr, in dem das Unternehmen Kosten eingespart hat und die eigene Kollektion gestärkt hat. Hier erzielt Westwing bessere Margen als mit Drittprodukten. Die Westwing Collection machte 2023 immerhin schon fast die Hälfte des GMV (Gross Merchandise Value / Bruttowarenvolumen) aus. Westwing hat den Markt, der um 10 % im Umsatz schrumpfte, mit einem Rückgang von rund 3 % deutlich outperformt.

Langfristig will Westwing den Umsatz auf 600 bis 800 Mio. EUR steigern und strebt dann eine bereinigte EBITDA-Marge von 10 bis 15 % bei deutlich positiven Cashflows an. 2024 fallen noch einmal Umbaukosten zwischen 10 und 15 Mio. EUR an, die Westwing im EBITDA aber bereinigen will. Somit stehen auch 2024 noch einmal deutliche Nettoverluste ins Haus.

Fazit: Westwing ist auf dem richtigen Weg und gefällt mir in der Schar der Online-Händler zunehmend besser. Das Management kommuniziert fair mit dem Kapitalmarkt, liefert ab, und das Interesse für die Westwing-Aktie tendiert mittlerweile eher gegen null. Für Antizykliker somit eine interessante Option. Während 2024 gewinnseitig noch nicht viel gehen wird, dürfte Westwing einmal mehr beim Cashflow überzeugen. Spekulative Anleger können einen ersten Fuß in die Tür stellen.

Weitere Analysen & News zur Aktie unserer Redaktion findest Du hier.

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Jahr 2023 2024e* 2025e*
Umsatz in Mio. EUR 428,60 452,00 484,00
Ergebnis je Aktie in EUR -0,61 -0,31 0,13
KGV - - 60
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00% 0,00% 0,00%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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