WESTWING - Hotstock geht durch die Decke
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- Westwing Group SEKursstand: 11,600 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Westwing Group SE - WKN: A2N4H0 - ISIN: DE000A2N4H07 - Kurs: 11,600 € (XETRA)
Die Zahlen verbessern sich, die Marge steigt. Ab dem kommenden Jahr soll auch der Umsatz nachziehen. Schauen wir uns die Sache noch einmal näher an.
Westwing hat im zweiten Quartal 2025 trotz rückläufiger Erlöse die Profitabilität kräftig ausgebaut. Der Bruttowarenwert (GMV) sank um 3,6 % auf Jahressicht, der Umsatz sogar um 6 %. Hauptgrund ist die strategische Umstellung auf ein schlankeres, hochwertigeres Sortiment. "Unser GMV ist zwar rückläufig, aber die Entwicklung im Juni und Juli stimmt uns optimistisch – wir erwarten eine positive zweite Jahreshälfte“, sagte CEO Andreas Hoerning im Analysten-Call.
Das operative Ergebnis legte hingegen kräftig zu: Das bereinigte EBITDA stieg um 61 % auf 6 Mio. EUR, die Marge verbesserte sich um 2,6 Prozentpunkte auf 6,3 %. Unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von 2 Mio. EUR – das dritte Quartal in Folge mit schwarzen Zahlen! CFO Sebastian Westrich betonte: "Wir haben die negativen Skaleneffekte überkompensiert und unsere Marge deutlich ausgebaut.“
DACH schwach, international stabiler
Im Segment DACH schrumpfte der Umsatz um 9 %, international lediglich um 2 %. Westrich erklärte die Differenz mit dem späteren Start der Sortimentsumstellung in der DACH-Region, schwächerer Konsumstimmung und einer starken Vergleichsbasis aus 2024. "Wir sehen nicht, dass der deutsche Home-&-Living-Markt im zweiten Quartal gewachsen ist – im Gegenteil, Wettbewerber berichten ebenfalls rückläufige Umsätze“, so der Finanzchef.
Auf Analystennachfrage von Volker Bosse (Baader Bank), warum der Kundenrückgang in Q2 sogar stärker ausfiel als im Vorquartal, verwies Westrich auf die bewusste Aufgabe bestimmter Kundensegmente durch die neue Premiumausrichtung.
Strategisch treibt Westwing die internationale Präsenz voran: Acht neue Länder kamen in diesem Jahr bereits hinzu, darunter Luxemburg, Dänemark, Schweden, Kroatien, Finnland, Norwegen und Ungarn. Weitere Markteintritte in Rumänien und Griechenland sind in Vorbereitung. "Wir wollen mittelfristig in nahezu allen europäischen Ländern vertreten sein“, so Hoerning.
Die Expansion läuft kostenschlank – Hauptaufwand sind Marketinginvestitionen, deren Effizienz in neuen Märkten zunächst niedriger ist. Erste Umsatzergebnisse liegen im Plan.
Quelle: Halbjahresbericht - Westwing ist wieder profitabel
Offline-Strategie mit Stores in Toplagen
Westwing setzt parallel auf stationäre Präsenz: In München und Berlin wurden neue Stand-alone-Stores eröffnet, weitere Standorte in Köln, Düsseldorf und Kopenhagen folgen. "Kunden genießen es, unsere Marke physisch zu erleben. Das stärkt die Kaufbereitschaft im gesamten Einzugsgebiet“, sagte Hoerning. Konkrete Zahlen zu Umsatzeffekten will Westwing nach 6 bis 18 Monaten vorlegen.
Bosse hakte nach, wie die Begeisterung der Kunden gemessen werde. Hoerning: "Wir tracken Store-Sales, QR-Code-Scans und Online-Umsätze im Einzugsgebiet. Der Wettereffekt ist allerdings kurzfristig oft stärker als der Store-Effekt.“
Die Eigenmarke Westwing Collection wuchs um 19 % und erreicht mit 65 % GMV-Anteil einen Rekordwert. Höhere Margen dieser Produkte halfen, die Bruttomarge um 2,1 Punkte auf 33,5 % zu steigern. Der Beitrag pro Bestellung kletterte um 40 % im Jahresvergleich.
Für das Gesamtjahr bekräftigt Westwing die Prognose: Der soll Umsatz zwischen –4 % und +2 % ggü. dem Vorjahr liegen. Der freie Cashflow soll deutlich positiv ausfallen. Westrich erwartet, dass der Umsatz im zweiten Halbjahr ins Plus dreht, getrieben von abklingenden Sortiments-Effekten, Expansion und saisonal starkem Q4.
Auf die Frage von Henry Wendisch (NuWays), wie künftige hohe Free Cashflows eingesetzt werden sollen, antwortete Westrich ausweichend: "Es ist noch zu früh, um über Kapitalallokation zu sprechen. Wir werden zu gegebener Zeit eine Strategie vorlegen.“
Fazit: Westwing macht klare Fortschritte. Der Turnaround ist geschafft, es wird Geld verdient. Wenn sich das Wachstum im kommenden Jahr beschleunigt, steht höheren Kursen wenig im Wege. Kurzfristig scheint der Schluck aus der Pulle aber groß genug. Eine Konsolidierung sollten Neueinsteiger abwarten.
Weitere Analysen & News zur Aktie unserer Redaktion findest Du hier.
Jahr | 2024 | 2025* | 2026e* |
Umsatz in Mio. EUR | 444,00 | 450,00 | 485,00 |
Ergebnis je Aktie in EUR | -0,68 | 0,23 | 0,66 |
KGV | - | 50 | 17 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Dividendenrendite | 0,00% | 0,00% | 0,00% |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |

Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.