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14:27 Uhr, 26.01.2022

Weizen: Ukraine-Konflikt lässt Preise steigen

Am Markt besteht die Sorge, dass bei einer weiteren Eskalation der Krise oder gar einer militärischen Auseinandersetzung die Weizenlieferungen aus der Ukraine und aus Russland beeinträchtigt werden könnten.

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    Kursstand: 803,79 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die zunehmenden Spannungen zwischen der Ukraine und dem Westen auf der einen sowie Russland auf der anderen Seite ließen auch die Weizenpreise zuletzt kräftig steigen. Wir hatten darauf bereits im Tageskommentar am Montag hingewiesen. Seither hat sich das Preisniveau nochmals deutlich nach oben geschraubt, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

US-Weizen an der CBOT habe gestern mit 820 US-Cent je Scheffel das höchste Niveau seit Ende Dezember erreicht. EU-Weizen an der Euronext in Paris habe gestern 290 Euro je Tonne und damit ebenfalls soviel wie zuletzt vor rund einem Monat gekostet. Es bestehe offenbar die Sorge, dass bei einer weiteren Eskalation der Krise oder gar einer militärischen Auseinandersetzung die Weizenlieferungen aus der Ukraine und aus Russland beeinträchtigt werden könnten, heißt es weiter.

„Beide Länder zählen zu den wichtigsten Weizenexporteuren. Die Ukraine dürfte im laufenden Erntejahr 2021/22 laut aktueller Prognose des Internationalen Getreiderats IGC 24,5 Millionen Tonnen Weizen exportieren. Das wären 7,5 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr. Für Russland prognostiziert der IGC eine Exportmenge von 33,4 Millionen Tonnen, was einem Rückgang um fünf Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr entsprechen würde“, so Fritsch.

Aus der Ukraine seien laut Daten des Landwirtschaftsministeriums bislang 16,6 Millionen Tonnen exportiert worden und damit bereits genauso viel wie im gesamten Vorjahr. Aus Russland sollten laut der zuständigen Behörde bislang 23 Millionen Tonnen Weizen ausgeführt worden sein, was einem Minus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Dennoch könnten auch Exportbeschränkungen zum Ende des Erntejahres Auswirkungen haben, wie der Preisanstieg im Herbst gezeigt habe, nachdem Russland eine höhere Exportsteuer und eine Exportquote in Aussicht gestellt habe, heißt es weiter.

„Die Exportquote wurde mittlerweile auf acht Millionen Tonnen für die letzten viereinhalb Monate des laufenden Erntejahres, also bis Ende Juni, festgelegt. Sollte wegen des Konflikts noch weniger Weizen aus Russland und der Ukraine zur Verfügung stehen, würde sich die Nachfrage auf andere wichtige Anbieter wie die EU und die USA verlagern. Somit könnten die Weizenpreise durchaus weiter steigen“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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