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14:24 Uhr, 16.03.2022

Weizen: Russland schränkt Exporte weiter ein

Russland ist der weltgrößte Weizenexporteur und versorgt vor allem Nordafrika, die Türkei und den Mittleren Osten mit Weizen. Die Weizenexporte Russlands liegen im laufenden Erntejahr 45 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Russland hat am Montag bekanntgegeben, den Export von Weizen, Gerste, Mais und Roggen bis zum Ende des Erntejahres am 30. Juni auszusetzen. Betroffen davon sind allerdings nur Länder der Eurasischen Wirtschaftsunion, zu der neben Russland die benachbarten ehemaligen Sowjetrepubliken zählen, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Schon letzte Woche habe Russland angekündigt, bis Ende August kein Getreide mehr in diese Länder zu liefern, um die eigene Nahrungsmittelsicherheit zu stärken. Für diese Länder hätten bislang keine Ausfuhrbeschränkungen wie Exportsteuern oder Exportquoten gegolten. Spezielle Exportlizenzen im Rahmen der bestehenden Exportquoten sollten aber laut der stellvertretenden Ministerpräsidentin Abramtschenko weiterhin erteilt werden, heißt es weiter.

„Russland ist der weltgrößte Weizenexporteur und versorgt vor allem Nordafrika, die Türkei und den Mittleren Osten mit Weizen. Die Weizenexporte Russlands liegen im laufenden Erntejahr 45 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Gründe hierfür sind eine niedrigere Ernte, die Exportsteuern und eine seit Mitte Februar geltende Exportquote, die bis Ende Juni den Export von maximal acht Millionen Tonnen Weizen erlaubt“, so Fritsch.

Laut Einschätzung des Chefs des Agrarberatungsunternehmens IKAR könnte Russland bis Ende Juni noch sechs bis 6,5 Millionen Tonnen Weizen exportieren. Ob diese Quote tatsächlich ausgeschöpft werde, sei aber fraglich, da wegen der Sanktionen kaum noch Schiffe die russischen Schwarzmeerhäfen anliefen und nur ein geringer Teil der Weizenlieferungen über die Schiene abgewickelt werden dürfte. Auch die Ukraine falle als Lieferant derzeit weitgehend aus, da dort die Exporthäfen seit Kriegsbeginn geschlossen seien, heißt es weiter.

„Es ist daher davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Weizen aus der EU und den USA spürbar steigen wird, was den Weizenpreisen auf beiden Seiten des Atlantiks anhaltenden Rückenwind geben dürfte. Möglicherweise auch deshalb haben die Weizennotierungen den jüngsten starken Preisrückgang der andere Rohstoffe mit Russland-Bezug nicht mitgemacht. US-Weizen ist gestern an der CBOT sogar gut fünf Prozent auf 1.154 US-Cent je Scheffel gestiegen, EU-Weizen an der Euronext rund zwei Prozent auf 387 Euro je Tonne“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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