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12:56 Uhr, 21.07.2023

Weizen: Hohe Hürde für Fortsetzung des Getreideabkommens

Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen erwartet, dass die Weizenpreise vorerst mindestens auf ihren erhöhten Niveaus verharren, wenn nicht sogar noch weiter steigen.

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Die Weizenpreise haben nach der Aufkündigung des Getreideabkommens durch Moskau weiter deutlich zugelegt. Die an der CBOT und Euronext gehandelten Preise verzeichnen ein Plus von etwa zehn Prozent, wie die Leiterin des Rohstoffresearchs der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, in der heutigen Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Hoffnungen, dass die Ukraine auch ohne Abkommen Getreide über das Schwarze Meer ausführen könne, seien schnell zerstört worden, nachdem das russische Militär Angriffe auf den Hafen Odessa - einem wichtigen Getreidehafen - verstärkt und Russlands Verteidigungsministerium zudem gewarnt habe, dass Schiffe, die ukrainische Häfen anführen als potenzielle Träger von Militärgütern und damit als Angriffsziele betrachtet würden, heißt es weiter.

„Moskau hält derweil die Tür zu einer Wiederbelebung des Abkommens offen. Hierfür fordert es, dass seine Bedingungen erfüllt würden, darunter die Wiederaufnahme einer landwirtschaftlichen Bank in das SWIFT-System, etwas, was die EU bislang abgelehnt hat“, so Nguyen.

Wie es für die Weizenpreise kurzfristig weitergehe dürfte nun im Wesentlichen von der Reaktion der EU abhängen. Diese habe die Aufkündigung - wenig überraschend - verurteilt. Ob sie den Forderungen Moskaus nachzugeben gedenke, sei bislang jedoch offen. Moskau habe den Druck auch dadurch erhöht, indem es den Vereinten Nationen, die als Vermittler agierten, eine Frist von drei Monaten gesetzt habe, um konkrete Ergebnisse vorzulegen, damit Verhandlungen wieder aufgenommen werden könnten, heißt es weiter.

„Wir würden die Hürde zu einer Wiederaufnahme des Getreidekorridors aktuell als sehr hoch erachten. Immerhin wird die EU vermeiden wollen, als erpressbar zu erscheinen. Insofern ist es schwer vorstellbar, dass sie den Forderungen der russischen Führung so schnell und einfach nachkommt. Vor diesem Hintergrund würden wir erwarten, dass die Weizenpreise vorerst mindestens auf ihren erhöhten Niveaus verharren, wenn nicht sogar noch weiter steigen“, so Nguyen.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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