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10:06 Uhr, 11.08.2020

Weizen: EU-Ernten neigen sich dem Ende zu

Die meisten Beobachter rechnen laut Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl damit, dass die Weizenernte in Deutschland wegen der besseren Witterung gegen Ende der Wachstums- und Reifezeit besser ausfällt als zwischenzeitlich befürchtet.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - In Deutschland sind etwa 80 Prozent der Weichweizenfelder inzwischen abgeerntet. Insgesamt wird die Qualität als befriedigend angegeben. Die meisten Beobachter rechnen damit, dass die Ernte wegen der besseren Witterung gegen Ende der Wachstums- und Reifezeit besser ausfällt als zwischenzeitlich befürchtet, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Höhere Erträge dürften die kleinere Fläche daher wenigstens zum Teil ausgleichen und die Erntemenge rund 22 Millionen Tonnen betragen, nach 22,7 Millionen Tonnen im Vorjahr. Die sehr enttäuschende französische Ernte mit unter 30 Millionen Tonnen – ein Viertel niedriger als im Vorjahr – werde gerade schon abgeschlossen, heißt es weiter.

„Noch dramatischer dürfte der Einbruch in Rumänien sein, das in den letzten Jahren ein wichtiger Weizenexporteur der EU war. Hier rechnet das Agrarministerium mit einem Ernterückgang um über 40 Prozent auf rund 5,5 Millionen Tonnen, nachdem Dürre die Erträge dezimierte. Nach der insgesamt schwachen EU-Weizenernte – die EU-Kommission schätzt diese für die EU-27 inzwischen auf unter 117 Millionen Tonnen und damit elf Prozent unter Vorjahr – setzt man auf eine bessere Maisernte, denn die Sommergetreide fanden bessere Bedingungen vor als die Wintergetreide“, so Helbing-Kuhl.

Dieses Bild – eine schwächere Weizenernte, aber gute Aussichten für die Maisernte – zeige sich auch in der Ukraine. Insgesamt erwarte die Beratungsfirma ProAgro für die ukrainische Getreideernte nach rekordhohen 75,1 Millionen Tonnen im Vorjahr für 2020/21 einen neuen Rekord von 76,15 Millionen Tonnen, darunter 26,6 Millionen Tonnen Weizen und 38,9 Millionen Tonnen Mais. Ebenso hoch sähen das US-Landwirtschaftsministerium und die Getreidehandelsvereinigung UGA die ukrainischen Weizen- und Maisernten, heißt es weiter.

„Andere Beobachter setzen bei Weizen nur gut 25 Millionen Tonnen an, liegen aber bei Mais meist ähnlich hoch. Im Vorjahr war die Weizenernte mit gut 29 Millionen Tonnen rekordhoch, die Maisernte betrug rund 36 Millionen Tonnen. Das ukrainische Agrarministerium erwartet witterungsbedingt nur eine Getreideernte von 68 Millionen Tonnen, allerdings ist diese Prognose bereits zwei Monate alt“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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