Wehe, wehe, wenn ich auf die Minen sehe...
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Dass unser Geldsystem in größten Problemen steckt, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Ob diese Erkenntnis beim jüngsten Anstieg der Goldminenaktien eine Rolle gespielt hat, das werden wir vielleicht erst in ein paar Jahren wissen.
Tatsache ist: Wenn die Gold- und Silberminen erst einmal laufen, dann richtig. 1.600 Prozent Kursgewinn innerhalb weniger Wochen (kein Witz) sind dann schon mal drin. Der folgende Kursverlauf der kleinen Rupert Resources (RUP.V) belegt das. Aus 10.000 Euro wurden 160.000 Euro. In neuen Wochen.
„Ach hätte ich doch“, wird sich da mancher denken. Leider ist das alles nicht so einfach, wie es sich anhört. Denn wer kann schon im Voraus erahnen, dass so ein No-Name-Titel derart explodieren würde?! Niemand kann das.
Hilfreicher und auch für jeden Kleinanleger nachvollziehbar ist es da schon, genauestens zu beobachten, wie sich das Handelsvolumen bei einer Aktie entwickelt. Und da man vor allem wissen möchte, was die großen Adressen so treiben, bietet es sich an, vor allem die großen Titel zu beobachten. Denn mit kleinen Klitschen wie einer Rupert Resources geben sich internationale Großinvestoren gar nicht erst ab.
Tatsächlich konnte man die jüngste Rallye bei den Goldaktien schon einige Wochen zuvor gewissermaßen „wittern“: Bei einigen Titel war es schon im Herbst und Sommer vergangenen Jahres zu auffallenden Volumenexplosionen gekommen – eine Bestätigung der alten Anlegerregel, wonach das Volumen dem Preis vorausläuft.
Auch jetzt geben einigen Minenschwergewichte wieder sehr eindeutige Volumensignale. Beispielhaft zeigt das der Kursverlauf von Harmony Gold Mining (HMY) in der folgenden Abbildung.
Interessant ist die Betrachtung vor allem im längerfristigen Kontext, denn im direkten Vergleich mit der Situation im Herbst 2015 hat sich die Lage jetzt vollständig gedreht. Seinerzeit hatten zwei markante Volumenspitzen die nahende Kursexplosion angekündigt. Wir hatten unsere Leser auf beide Ereignisse hingewiesen. Achten Sie auf die beiden blauen Markierungen in der folgenden Abbildung.
Jetzt ist die Lage genau anders herum. Kürzlich kam es erneut zu einer Umsatzexplosion, diesmal allerdings, nachdem die Kurse vom Tief aus gerechnet etwa 700 Prozent zugelegt haben. Die rote Markierung in der Abbildung oben zeigt das.
Einigermaßen klar ist deshalb aus heutiger Sicht, dass der bevorstehende Sommer die dringend notwendige Abkühlung für die Minensektor bringen wird. Ob daraus ein Crash wird, ganz nach dem Muster der Phase seit dem Goldhoch vom Sommer 2011, das werden wir in der April-Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs untersuchen.
Natürlich könnte der jüngste Kursanstieg auch im Rahmen einer nervenaufreibenden Seitwärtsbewegung verdaut werden. Anleger, die bislang noch an der Seitenlinie stehen, würde das auf eine harte Probe stellten. Zu einem beginnenden Bullenmarkt würde das allerdings hervorragend passen.
Wer der Goldminenparty immer noch zuschaut, bei den großen Produzenten aus nachvollziehbaren Gründen aber nicht mehr einsteigen möchte, dem bieten sich für die kommenden Wochen möglicherweise interessante Ausweichmöglichkeiten.
Denn die Goldminen-Hausse ist noch gar nicht überall angekommen. Insbesondere einige kleinere Explorer und Produzenten haben bislang kaum auf den jüngsten Aufschwung im Minensektor reagiert. Manche schlummern immer noch in der Nähe ihrer Alltzeittiefs vor sich hin.
Hier bietet sich für die kommenden Wochen teilweise erhebliches Nachholpotential. In der April-Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs werden wir einige Kandidaten vorstellen. Die Ausgabe erscheint am kommenden Montag.
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de
A.H. taugt halt nicht als Augur oder Trader. Politik oder Heilpraktiker wäre besser.
Ist nicht einmal böse gemeint.
Wobei ich finde den Artikel als Grundlage nicht schlecht, nur anders als gedacht, oder
offensichtlich.
a) Charting, sollte man halt mal "Schäfchenweide" erklären.
b) Zeigt es das shorts nicht zwangsläufig steiler, als longs sind. Die Steilheiten sind mathematisch gleich, es kommt nur auf den Markt oder die Enge an, wieder in beiden Fällen.
Dabei hätten wir aktuell insurance/Versicherer, die fundamental auch eine harte Phase machen,
alles große Brummer, etliche antizyklisch.
Und dann wieder pink sheets....Warum denke ich da nur an Friedhöfe oder den Wiener Zentralfriedhof??
Sehr geehrter Herr Hoose,
dass sie der Leserschaft hoch riskante Pennystocks anpreisen, finde ich nicht sehr angemessen.
Ist Harmony nicht der Minenwert unter den Top 20 mit den höchsten Produktionskosten? Aber er hat 2015 einige der teueren Minen stillgelegt und sollte profitabel sein.
Wie schätzen Sie das Gopul Projekt ein? Dort entwickelt Harmony mit Newcrest die Mine. Der Staat kann sich zu 30% einkaufen. Ansonsten müsste Harmony über 1,3b USD für die Anlaufkosten aufbringen. Auf jeden Fall wäre dies ein guter Grund für fallende Kurse während der Finanzierung.
Nur um einige der Risiken zu benennen.
Selten gibt es hohe Renditen ohne hohe Risiken
Hallo Andreas,
auf den Volumenanstieg würde ich noch nicht allzu viel geben. Wenn nämlich das Gegenteil eintritt - und Harmony erst am Anfang einer heftigen Hausse steht, dann ist das einer von vielen riesigen Volumenbalken, weil die Aktie jetzt erst in das Blickfeld der Anleger geraten ist.
Schaut man sich an, von wo die Aktie kam dann ist die derzeitige Bewertung geradezu lächerlich. Selbst wenn man dem schrägen Abwärtstrend folgt und die Aktie irgendwann den oberen Trendkanal testen würde, käme ich auf ca. 8 Euro