Gerresheimer senkt Prognose - Chicago-Einkaufsmanagerindex über den Erwartungen
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Hier geht es zum Newsflash des Vortages
- Lagarde: Zuversicht bezüglich Inflationsziel steigt
- AT&T verkauft DirecTV-Minderheitsbeteiligung
- Inflation in Deutschland schwächt sich weiter ab
- Rheinmetall erhält Auftrag aus Dänemark
- Volkswagen und Porsche Holding nach Gewinnwarnung im Blick
- Gewinnwarnungen auch bei Stellantis und Aston Martin
- Envitec Biogas verbucht Gewinnrückgang
- Deutschland: Importpreise steigen langsamer
- BayWa bekommt mehr Zeit
Was heute am Markt los ist
Gewinnwarnungen von Autobauern haben zu Beginn der neuen Woche die Aktienmärkte belastet. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Abschlag von 0,76 % auf 19.324,93 Punkte. Am Freitagabend nach Börsenschluss hatten Volkswagen und der VW-Großaktionär Porsche Holding ihre Gewinnprognosen für das laufende Jahr gesenkt. Am Montag gab es international weitere Gewinnwarnungen von Stellantis und Aston Martin. Auch an den US-Börsen ging es zum Handelsstart abwärts, allerdings nur leicht.
Wichtige börsenrelevante Termine findest Du im Wirtschaftskalender von stock3 bzw. stock3 Terminal und im Terminkalender der stock3 App.
Aktien-News
Der Verpackungshersteller Gerresheimer hat seine Prognose für 2024 und 2025 deutlich gesenkt. Im Geschäftsjahr 2024 erwartet das Unternehmen nun ein organisches Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr zwischen 3 und 4% (zuvor: 5 bis 10%). Das Adjusted EBITDA wird zwischen 415 und 430 Mio. EUR erwartet (zuvor: 430 bis 450 Mio. EUR). Im Vergleich zum Vorjahr wird für das Geschäftsjahr 2024 ein Adjusted EPS-Wachstum zwischen 2 und 8% erwartet (zuvor: 8 bis 12%). Für das Geschäftsjahr 2025 geht das Unternehmen in seiner neuen Prognose nun von einem organischen Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr zwischen 7 und 10 % aus (zuvor 10 bis 15%). Die bereinigte EBITDA Marge des Geschäftsjahres 2025 wird voraussichtlich rund 22% betragen (zuvor: mindestens 22%). Im dritten Quartal konnte Gerresheimer nach vorläufigen Zahlen den Umsatz von 488 Mio. EUR auf 499 Mio. EUR steigern. Das bereinigte EBITDA verbesserte sich von 100 auf 104 Mio. EUR, während der bereinigte Gewinn je Aktie von 1,07 EUR auf 1,16 EUR zulegte.
Der Telekommunikationskonzern AT & T wird seine Mehrheitsbeteiligung von 70 % an dem Satelliten-TV-Betreiber DirecTV an den bisherigen Minderheitseigentümer TPC verkaufen, wie beide Unternehmen vereinbarten. TPC hielt bisher 30 % der Aktien und wird künftig der alleinige Aktionär sein. Der Kaufpreis in Höhe von 7,6 Mrd. USD soll schrittweise bis zum Jahr 2029 bezahlt werden.
Nach mehreren deutschen Autobauern hat auch der in den Niederlanden angesiedelte Fiat-, Chrysler- und Peugeot-Mutterkonzern Stellantis eine Gewinnwarnung veröffentlicht. Die bereinigte operative Gewinnmarge wird nun nur noch bei 5,5 % bis 7,0 % erwartet, nachdem zuvor ein zweistelliger Prozentwert in Aussicht gestellt wurde.
Wegen Störungen in der Lieferkette und einer schwachen Nachfrage hat am Montag der britische Luxuswagenhersteller Aston Martin seine Prognose kassiert. Das Absatzziel wurde von 7.000 auf 6.000 Auslieferungen gesenkt. Der Aktienkurs brach dramatisch ein.
Der Rüstungs- und Zulieferkonzern Rheinmetall hat einen Auftrag im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich aus Dänemark erhalten. Das Unternehmen wird das mobile Flugabwehrsystem Skyranger 30 an das dänische Militär liefern.
EnviTec Biogas hat den Umsatz im ersten Halbjahr 2024 auf 179,4 Mio. EUR gesteigert, von 142,0 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank allerdings von 47,8 Mio. EUR auf 39,6 Mio. EUR. Der Vorsteuergewinn ging von 39,2 Mio. EUR auf 28,6 Mio. EUR zurück.
Der angeschlagene Agrarkonzern BayWa bekommt offenbar mehr Zeit und Geld zur Lösung seiner Finanzprobleme. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Gläubigerbanken die sogenannten Standstill-Vereinbarungen bis Jahresende verlängern. Außerdem soll ein bestehender Überbrückungskreditvertrag um rund 500 Mio. EUR erhöht werden. Zusätzliche Informationen gibt es in dieser stock3-Plus-Analyse.
Volkswagen Vz. / Porsche Automobil Holding
Der Autobauer Volkswagen hat am Freitagabend seine Prognose für das laufende Jahr gesenkt und rechnet nun mit einem Konzernumsatz von rund 320 Mrd. EUR, nachdem zuvor ein Anstieg um bis zu 5 % gegenüber dem Vorjahreswert von 322,3 Mrd. EUR in Aussicht gestellt wurde. Das operative Ergebnis soll rund 18 Mrd. EUR erreichen, was einer operativen Umsatzrendite in der Größenordnung von rund 5,6 % entspricht. Zuvor waren 6,5 bis 7,0 % angepeilt worden. Die Prognose für die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge wurde auf rund 9,0 Mio. gesenkt. Bisher war ein Anstieg um bis zu 3 % gegenüber dem Vorjahreswert von 9,24 Mio. Fahrzeuge angepeilt worden. Eine ausführliche Einschätzung und weitere Informationen zur Gewinnwarnung bei Volkswagen findest du in dieser Analyse. Nach Volkswagen senkte auch der Großaktionär Porsche Automobil Holding SE, der zu 31,9 % an Volkswagen beteiligt ist, seine Gewinnprognose. Der Nachsteuergewinn bei der Porsche SE soll sich nun auf 2,4 bis 4,4 Mrd. EUR belaufen, nachdem zuvor 3,5 bis 5,5 Mrd. EUR erwartet wurden. Eine aktuelle Einschätzung zur Porsche Holding gibt es an dieser Stelle.
Das Leasing-Unternehmen Grenke hat bekannt gegeben, dass in den USA der zweite Standort eröffnet worden ist. Nach Phoenix, Arizona ist Grenke nun auch in Chicago, Illinois vertreten, um von dort die Region Central sowie North & South East zu erschließen. Laut Unternehmensangaben sind die USA weltweit der größte Leasingmarkt mit mehr als 30 Mio. mittelständischen Firmen.
Der Biosimilar-Spezialist Formycon hat gemeinsam mit seinem Kommerzialisierungspartner Fresenius Kabi gemeldet, dass die Europäische Kommission dem Wirkstoff FYB202/Otulfi die Marktzulassung für subkutane und intravenöse Formulierungen erteilt hat. Die Zulassung gilt für 27 Mitgliedstaaten der EU sowie für Island, Liechtenstein und Norwegen. Alles Weitere kannst Du dieser stock3-Plus-Analyse entnehmen.
Die US-Supermarktkette Costco hat im Schlussquartal 2023/24 mit einem Umsatzanstieg von rund 1 % auf 79,70 Mrd. USD die Markterwartungen von 79,93 Mrd. USD nicht ganz erreicht. Der Gewinn pro Aktie legte um knapp 9 % auf 5,29 USD zu, was über den Konsensschätzungen von 5,08 USD lag. Zusätzliche Infos gibt es in dieser stock3-Plus-Analyse.
Sonstige börsenrelevante News
- Die Stimmung unter den Einkaufsmanagern im Großraum Chicago hat sich zuletzt überraschend aufgehellt. Der Chicago-Einkaufsmanagerindex stieg von 46,1 Punkten im August auf 46,6 Zähler im September. Erwartet wurde eine Stagnation bei 46,1 Zählern.
- Nach Einschätzung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde untermauern die jüngsten Inflationsdaten, dass sich die Teuerung weiter abschwächt. Die jüngsten Entwicklungen hätten die Zuversicht verstärkt, dass das EZB-Inflationsziel von 2 % zeitnah erreicht werde, sagte Lagarde bei ihrer turnusmäßigen Anhörung vor dem EU-Parlament. Man werde dies beim Zinsentscheid im Oktober berücksichtigen. Der Beschäftigungsaufbau habe sich auf nur noch 0,2 % im zweiten Quartal abgeschwächt und dürfte sich in den kommenden Quartalen weiter verlangsamen, auch wenn der Arbeitsmarkt widerstandsfähig bleibe. Im vierten Quartal könnte sich die Inflation vorübergehend aber wieder beschleunigen, sagte Lagarde und wiederholte damit frühere Aussagen.
- Die Inflation in Deutschland hat sich im September weiter verlangsamt, wie vorläufige Verbraucherpreisdaten des Statistischen Bundesamtes zeigen. Die Verbraucherpreise erhöhten sich in Deutschland im September um 1,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag auf vorläufiger Basis mitteilte. Im August hatte die Jahresveränderungsrate mit 1,9 % zum ersten Mal seit März 2021 wieder unter dem EZB-Ziel von 2 % gelegen. Die sogenannte Kerninflationsrate, bei der die stark schwankenden Nahrungsmittel- und Energiepreise ignoriert werden, schwächte sich von 2,8 % auf 2,7 % ab, blieb damit aber erneut deutlich über 2 %. Hier gibt es ausführliche Informationen zur Inflationsentwicklung im September.
- Die britische Wirtschaft ist im zweiten Quartal nach revidierten Angaben etwas weniger stark gewachsen als zunächst gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresquartal erhöhte sich die Wirtschaftsleistung nach den revidierten Angaben um 0,5 %. Zunächst war ein Plus von 0,6 % gemeldet worden.
- Der Anstieg der Importpreise in Deutschland hat sich deutlich abgeschwächt. Die Importpreise lagen im August 2024 um 0,2 % höher als im August 2023. Im Juli 2024 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei +0,9 % gelegen, im Juni 2024 bei +0,7 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sanken die Einfuhrpreise im August 2024 gegenüber dem Vormonat Juli 2024 um 0,4 %.
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