Kommentar
14:19 Uhr, 30.09.2024

Inflation schwächt sich stärker ab als erwartet

Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich im September weiter verlangsamt, wie vorläufige Verbraucherpreisdaten des Statistischen Bundesamtes zeigen. Inzwischen liegt die Teuerung wieder deutlich unter 2 %.

Die Verbraucherpreise erhöhten sich in Deutschland im September um 1,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag auf vorläufiger Basis mitteilte. Im August hatte die Jahresveränderungsrate mit 1,9 % zum ersten Mal seit März 2021 wieder unter dem EZB-Ziel von 2 % gelegen. Das EZB-Ziel gilt allerdings nur für die Eurozone als Ganzes und auf Basis der vereinheitlichten HVPI-Inflationsdaten.

Im September schwächte sich die Teuerung in Deutschland etwas stärker ab als erwartet. So hatten die Ökonomen der Banken mit einer leicht höheren Inflationsrate von 1,7 % gerechnet. Im Laufe des Vormittags waren Inflationsdaten aus mehreren Bundesländern gemeldet worden, die bereits eine weitere deutliche Abschwächung der Teuerung gezeigt hatten.

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Die sogenannte Kerninflationsrate, bei der die stark schwankenden Nahrungsmittel- und Energiepreise ignoriert werden, schwächte sich von 2,8 % auf 2,7 % ab, blieb damit aber erneut deutlich über 2 %. Die Nahrungsmittelpreise stiegen im September mit einer Jahresrate von 1,6 %, während die Energiepreise um 7,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat sanken.

Überdurchschnittlich stark blieb die Inflation bei den Dienstleistungen, die sich mit einer Jahresrate von 3,8 % verteuerten.

Im Vergleich mit dem Vormonat stagnierten Verbraucherpreise im September. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,1 %, nach einem Rückgang um 0,1 % im August.

Auf Basis des europaweit einheitlich definierten HVPI-Index verlangsamte sich der Anstieg der Verbraucherpreise im September auf eine Jahresrate von 1,8 %, nach 2,0 % im August. Im Vormonatsvergleich sanken die Verbraucherpreise auf HVPI-Basis um 0,1 %.

Fazit: Die Teuerung in Deutschland hat sich im September etwas stärker als erwartet abgeschwächt und liegt inzwischen wieder deutlich unter dem EZB-Ziel von 2 %. Sollte sich die weitere Abschwächung der Teuerung auch auf europäischer Ebene bestätigen, dürfte das den Spielraum der EZB für Zinssenkungen weiter erhöhen. Die Finanzmärkte reagierten kaum auf die Daten. Allerdings hatten die zuvor gemeldeten Inflationsdaten aus verschiedenen Bundesländern bereits eine deutliche Abschwächung der Inflation gezeigt.

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1 Kommentar

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  • Riccardo90
    Riccardo90

    Naja... wenn es immer nur durch die Energiepreise gefühlt besser wird bleibt der Spielraum von EZB eng.

    15:02 Uhr, 30.09.

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Oliver Baron
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Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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