Analysteneinschätzung
17:11 Uhr, 14.06.2019

VOLKSWAGEN: TRATON-IPO nicht die beste Option

Mit Blick auf das operative Geschäft – und in Erwartung deutlicher Erfolge bei der Umstrukturierung des Konzerns – bestätigt die NordLB dennoch das Anlageurteil „Kaufen“ für die Volkswagen-Vorzugsaktie.

Erwähnte Instrumente

  • Volkswagen AG Vz.
    ISIN: DE0007664039Kopiert
    Kursstand: 141,040 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Der Volkswagen-Konzern konkretisiert den Börsengang seiner LKW-Tochter Traton. Die Preisspanne für die Aktie wurde auf 27,00 bis 33,00 Euro je Stück festgelegt. Der erste Handelstag für das Wertpapier ist für den 28. Juni 2019 geplant. „Das Basisangebot umfasst 50.000.000 Stückaktien ohne Nennbetrag aus dem Bestand der Volkswagen AG. Bis zu 7.500.000 weitere Stückaktien ohne Nennbetrag können aus dem Bestand von Volkswagen angeboten werden, um mögliche Mehrzuteilungen abzudecken.“ Die Preisspanne entspricht einer Gesamtbewertung von Traton in Höhe von 13,5 Mrd. bis 16,5 Mrd. Euro. Der Streubesitz würde zwischen 10,0 und 11,5 Prozent des ausgegebenen Kapitals von Traton liegen. Volkswagen könnte durch den Börsengang bis zu 1,9 Mrd. Euro einnehmen.

Bezüglich des Börsenganges von Traton befindet sich die Unternehmensführung von Volkswagen offenbar im Zwiespalt, wie NordLB-Analyst in einer am Freitag vorgelegten Studie ausführt. Einerseits habe der DAX mit mehr als 13.000 Punkten schon bessere Zeiten gesehen, andererseits seien die gegenwärtig mehr als 12.000 Punkte angesichts der zunehmenden globalen Risiken auch noch recht respektabel, wenngleich ein Traton-Wert von 13,5 Mrd. bis 16,5 Mrd. Euro auch mit Blick auf die historischen Bewertungen von MAN und Scania recht gering erscheine, so Schwope.

Einige Marktteilnehmer hätten eher mit einem Gesamtwert von Traton zwischen 20 und 25 Milliarden Euro gerechnet. Möglicherweise auch deshalb umfasse die Platzierung nur maximal 57,5 Mio. Aktien. Seines Erachtens ist Volkswagen – trotz der hohen Kosten des Diesel-Skandals – nicht dringend auf die Erlöse aus einem Börsengang der LKW-Sparte angewiesen, so Schwope weiter.

Einem IPO von Traton zum gegenwärtigen Zeitpunkt stehe er recht skeptisch gegenüber, da im LKW-Bereich eine umfassende Modulstrategie wie im PKW-Bereich bei weitem noch nicht umgesetzt worden sei. Aus Aktionärssicht wäre die Implementierung einer Gleichteil-Strategie auch mit einheitlichen Motoren bei MAN und Scania (und Navistar) sinnvoller, um möglichst viele Synergien zu heben. Ein Börsengang eines schlanken und ertragreichen LKW-Konzerns dürfte wesentlich lukrativer sein.

Volkswagen AG Vz.
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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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