VOLKSWAGEN VZ: Risiken sind eingepreist
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Der Volkswagen-Konzern teilte am Dienstag dieser Woche mit, dass gegen die Tochter Audi ein Bußgeldbescheid in Höhe von 800 Mio. Euro erlassen wurde. Dabei soll die Rolle von Audi im Diesel-Skandal geahndet werden. Audi hat den Bußgeld-Bescheid akzeptiert. In der Konsequenz wirkt sich die Strafzahlung als zusätzlicher negativer Sondereinfluss unmittelbar auf das Ergebnis der Volkswagen AG im Geschäftsjahr 2018 aus.
Am OLG Braunschweig hat am 10. September das Kapitalanleger-Musterverfahren der Deka Investment gegen Volkswagen und die Porsche Automobil Holding begonnen, das Folge des Diesel-Skandals ist. Die Schadensersatzforderungen belaufen sich auf insgesamt mehr als 9 Mrd. Euro. Zu Beginn des Verfahrens stellte das Gericht fest, dass möglicherweise nur Ansprüche ab Juli 2012 berücksichtigt werden könnten.
Darüber hinaus haben der Verbraucherzentrale Bundesverband und der ADAC mitgeteilt, dass sie Volkswagen wegen Diesel-Kfz mit manipulierter Abgassteuerung auf Schadensersatz verklagen wollen. Der Bundestag hatte im Juni das Gesetz zur Musterfeststellungsklage beschlossen, welches zum 1. November 2018 in Kraft treten soll. Beide Organisationen wollen eine solche Klage beim Oberlandesgericht Braunschweig einreichen, um vermeintlichen Schadensersatz durchzusetzen.
Nach den bisher in Nordamerika angefallenen Kosten aus dem Diesel-Betrug in Höhe von mehr als 25 Milliarden Euro machen sich jetzt auch die Bußgelder in Deutschland bemerkbar, konstatiert NordLB-Analyst Frank Schwope in einer Studie von Dienstag. In Niedersachsen sei im Juni ein Bußgeld-Betrag in Höhe von einer Milliarde Euro angefallen, Audi müsse nun in Bayern 800 Millionen berappen. Er gehe davon aus, dass das bei weitem noch nicht die letzten Zahlungen infolge des Diesel-Betrugs waren, so Schwope. Die Risiken weiterer Bußgelder weltweit sowie aus dem Kapitalanleger- Musterverfahren und der Musterfeststellungsklage schätzt der Autoexperte für den Volkswagen-Konzern auf 10 bis 20 Mrd. Euro.
„Trotzdem erwarten wir, dass der Konzern vor einem neuen Rekordjahr bei Absatz, Umsatz und Ergebnisgrößen stehen dürfte“, schreibt Schwope. Die Fahrzeug-Auslieferungen könnten im Gesamtjahr 2018 um mehr als 3 Prozent auf über 11 Mio. Fahrzeuge zulegen. Mit Blick auf das operative Geschäft und in Erwartung deutlicher Erfolge bei der Umstrukturierung des Konzerns bestätigt der NordLB-Fachmann das Anlageurteil „Kaufen“ für die Volkswagen-Vorzugsaktie. Die oben genannten Risiken könnten zum Großteil bereits im Aktienkurs „eingepreist“ sein.
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