Volkswagen: Jüngster Kursanstieg nicht gerechtfertigt

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Das Analysehaus Independent Research hat die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) auf „Verkaufen“ mit einem Kursziel von 95 Euro belassen.

In der VW-Dieselaffäre werde dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn, dem Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Dieter Pötsch sowie dem jetzigen Vorstandsvorsitzenden Matthias Müller vorgeworfen, die Öffentlichkeit und somit die Aktionäre nicht frühzeitig über das Vergehen informiert und ihre Kontrollpflicht verletzt zu haben, schrieb Independent Research in einer am Montag vorgelegten Studie. Sollte sich dieser Vorwurf erhärten, dürfte der Druck vor allem auf Müller und Pötsch, die in ihrer jetzigen Funktion als Aufklärer des Skandals agierten, weiter wachsen.

Unterdessen hat der Konzern die neuen Termine für die Veröffentlichung der Jahreszahlen 2015 (am 28.04.) und die Hauptversammlung (am 22.06.) bekannt gegeben. Beide Termine wurden Anfang Februar mit dem Hinweis auf noch ungeklärte Bewertungsfragen und die Folgen der Abgasthematik verschoben. Da vor allem eine Lösung mit den US-Behörden noch ausstehe, dürften nach Erachten der Frankfurter Analysten die finanziellen Belastungen ohne die Auswirkungen möglicher Rechtsstreitigkeiten noch immer nicht endgültig zu beziffern sein. In Anbetracht dessen werde die negative Einschätzung für den Wert beibehalten.

Von ihrem Verlaufstief Mitte Februar bei 94,00 Euro konnte sich die VW-Vorzugsaktie in der Zwischenzeit wieder deutlich erholten. Den Kursanstieg halten die Aktienstrategen für nicht gerechtfertigt und votieren bei einem unveränderten Kursziel von 95,00 Euro weiterhin mit Verkaufen.