Analysteneinschätzung
17:45 Uhr, 27.10.2017

Volkswagen fährt Diesel-Affäre davon

Mit Blick auf die gegenwärtige operative Stärke des Konzerns trotz des Diesel-Skandals wurde das Anlageurteil „Kaufen“ für die Volkswagen-Vorzugsaktie bestätigt, so die NordLB.

Erwähnte Instrumente

  • Volkswagen AG Vz.
    ISIN: DE0007664039Kopiert
    Kursstand: 151,700 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Hannover (Godmode-Trader.de) - Der Volkswagen-Konzern konnte die Fahrzeug-Auslieferungen in den ersten neun Monaten um 2,6 Prozent auf 7,807 Mio. Einheiten steigern. Der Konzern-Umsatz erhöhte sich um 6,8 Prozent auf 170,864 Mrd. Euro.

Das operative Ergebnis des Konzerns wurde um 23,0 Prozent auf 10,636 Mrd. Euro gesteigert. Vor Sondereinflüssen nahm das operative Ergebnis um 17,4 Prozent auf 13,231 Mrd. Euro zu. Nach Steuern und Anteilen Dritter ergab sich ein um 31,3 Prozent gestiegenes Ergebnis von 7,535 Mrd. Euro. Hieraus errechnet sich ein Ergebnis je Vorzugsaktie von 15,07 (VJ: 11,48) Euro. Die Netto-Liquidität des Konzernbereichs Automobile belief sich trotz des hohen Mittelabflusses wegen des Diesel-Skandals per 30.09. auf 25,443 Mrd. Euro (VJ: 31,115 Mrd.). Die EBIT-Marge des Konzerns belief sich auf 6,2 Prozent (VJ: 5,4 %).

Der Vorstand erwartet für 2017 nach wie vor moderat steigende Fahrzeug-Auslieferungen. Beim Umsatz wird mit einem Plus von mehr als 4 Prozent gerechnet. Für die operative Marge des Konzerns vor Sondereinflüssen wird jetzt mit einem moderaten Übertreffen des bisherigen Zielkorridors von 6 bis 7 Prozent kalkuliert.

Ende September hatte der Volkswagen-Konzern mitgeteilt, dass weitere negative Sondereinflüsse in Höhe von rund 2,5 Mrd. Euro anfallen. Damit erreichen die Rückstellungen aus dem Diesel-Skandal mittlerweile seine kalkulierte Untergrenze von 25 Mrd. Euro schrieb Analyst Frank Schwope in einer Studie von Freitag. Weitere Rückstellungen im Zusammenhang mit den Diesel-Manipulationen in den nächsten Quartalen sollten nicht überraschen. Er gehe nach wie vor davon aus, dass die Gesamtkosten auf bis zu 35 Mrd. Euro steigen können. Zudem könnten in Folge des vermeintlichen Kartell-Skandals neue Kosten auf den Konzern zukommen.

Die NordLB erwartet, dass der Volkswagen-Konzern aufgrund der starken Position in China sowie des kräftigen Wachstums in zahlreichen Regionen auch im laufenden Jahr 2017 größter Automobil-Verkäufer der Welt mit mehr als 10,6 Mio. abgesetzten Fahrzeugen bleibt und Toyota erneut knapp hinter sich lässt. Mit Blick auf die gegenwärtige operative Stärke des Konzerns trotz des Diesel-Skandals werde das Anlageurteil „Kaufen“ für die Volkswagen-Vorzugsaktie bestätigt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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