Analysteneinschätzung
17:09 Uhr, 06.11.2018

Volkswagen: Diesel-Affäre noch lange nicht überwunden

Die Analysten der NordLB bestätigen in einer aktuellen Studie das Anlageurteil „Kaufen“ für die Volkswagen-Vorzugsaktie.

Erwähnte Instrumente

  • Volkswagen AG Vz.
    ISIN: DE0007664039Kopiert
    Kursstand: 156,020 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Hannover (Godmode-Trader.de) - Der Volkswagen-Konzern konnte die Fahrzeug-Auslieferungen in den ersten neun Monaten um 4,2 Prozent auf 8,130 Mio. Einheiten ausbauen. Der Konzern-Umsatz stieg um 2,7 Prozent auf 174,6 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen des Konzerns nahm leicht um 0,6 Prozent auf 13,3 Mrd. Euro zu. Nach Sondereinflüssen infolge des Diesel-Skandals in Höhe von 2,4 Mrd. Euro verbesserte sich das operative Ergebnis um 2,2 Prozent auf 10,9 Mrd. Euro. Die EBIT-Marge reduzierte sich von 6,3 auf 6,2 Prozent. Nach Steuern und Anteilen Dritter verblieb ein von 7,3 Mrd. auf 9,1 Mrd. Euro gesteigertes Ergebnis. Hieraus ergibt sich ein Ergebnis je Vorzugsaktie von 18,23 (Vj.: 14,69) Euro.
Der Vorstand erwartet für das laufende Geschäftsjahr weiterhin, dass die Umsatzerlöse des Volkswagen-Konzerns um bis zu fünf Prozent über dem Vorjahreswert liegen werden. Für das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen des Konzerns und des Bereichs Pkw wird im Jahr 2018 weiter mit einer operativen Umsatzrendite zwischen 6,5 und 7,5 Prozent gerechnet. Die Fahrzeug-Auslieferungen sollen „moderat“ über denen des Vorjahres liegen.

Die möglicherweise bevorstehende „alte Tradition“ der chinesischen Regierung, die Steuern für den Autokauf zu senken, um die schwächelnde Nachfrage anzukurbeln, beflügelte den Kurs der Volkswagen-Vorzugsaktie und könnte die Absatzzahlen im nächsten Jahr antreiben, prognostiziert NordLB-Analyst Frank Schwope in einer aktuellen Studie.

Nach den bisher in Nordamerika angefallenen Kosten aus dem Diesel-Betrug in Höhe von mehr als 25 Mrd. Euro machten sich jetzt auch die Bußgelder in Deutschland bemerkbar. Fiel in Niedersachsen im Juni ein Bußgeld-Betrag in Höhe von 1 Mrd. Euro an, so musste Audi nun in Bayern 800 Mio. Euro aufbringen.

Analyst Schwope geht davon aus, dass das bei weitem noch nicht die letzten Zahlungen infolge des Diesel-Betrugs waren. „Die Risiken weiterer Bußgelder weltweit sowie aus dem Kapitalanleger-Musterverfahren und der Musterfeststellungsklage schätzen wir für den Volkswagen-Konzern auf 10 bis 20 Milliarden Euro, so der Autoexperte. Trotzdem könnte der Konzern bei einem guten vierten Quartal vor neuen Rekorden bei Absatz, Umsatz und Ergebnisgrößen stehen. Die Auto-Auslieferungen dürften im Gesamtjahr 2018 auf rund 11 Mio. Fahrzeuge zulegen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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