Analysteneinschätzung
18:01 Uhr, 17.05.2019

VOLKSWAGEN: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Mit Blick auf das operative Geschäft und in Erwartung deutlicher Erfolge bei der Umstrukturierung des Konzerns bestätigt die NordLB das Anlageurteil „Kaufen“ für die Volkswagen-Vorzugsaktie.

Erwähnte Instrumente

  • Volkswagen AG Vz.
    ISIN: DE0007664039Kopiert
    Kursstand: 147,140 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Hannover (Godmode-Trader.de) - Der Volkswagen-Konzern musste bei den Fahrzeug-Auslieferungen in den ersten vier Monaten dieses Jahres einen Rückgang von 3,7 Prozent auf 3,472 Mio. Einheiten hinnehmen. Im Monat April gingen die Verkaufszahlen deutlicher um 6,6 Prozent auf 0,866 Mio. Fahrzeuge zurück. Während fast alle Regionen nach vier Monaten im Minus lagen, verbuchte der Konzern in Westeuropa (+0,1 %) und in Russland (+5,2 %) Wachstum bei den Verkaufszahlen. Im wichtigsten Absatzmarkt China gingen die Auslieferungen in den ersten vier Monaten um 7,1 Prozent zurück, im Monat April sogar um 9,6 Prozent. Von Januar bis April wurden 36,0 Prozent der Autos des Konzerns im Reich der Mitte ausgeliefert, nach 37,3 Prozent im gleichen Vorjahreszeitraum.
D

ie Auslieferungszahlen sind Beobachtung von NordLB-Analyst Frank Schwope durch verschiedene Effekte verzerrt. Die ersten vier Monate des Vorjahres 2018 seien sicherlich durch vorgezogene Käufe in Europa infolge der WLTP-Umstellung positiv beeinflusst worden, so dass der Konzern seinerzeit ein weltweites Auslieferungsplus von 8,1 Prozent auf den Rekordwert von 3,607 Mio. Einheiten verzeichnet habe, so Schwope. Im Monat April 2018 habe das Plus sogar bei 10,2 Prozent gelegen.

Auch in China sei in den ersten vier Monaten 2018 ein starkes Plus von 12,9 Prozent auf 1,345 Mio. Fahrzeuge erzielt worden, was nach Ansicht von Schwope auch noch auf der bis Ende Dezember 2017 geltenden, auf 7,5 Prozent reduzierten Kaufsteuer beruht habe. „Generell dürfte die von Oktober 2015 bis Dezember 2017 abgesenkte Kaufsteuer für Fahrzeuge bis 1,6 Liter Hubraum zu etlichen vorgezogenen Käufen geführt haben, die für das schlechte zweite Halbjahr 2018 mitverantwortlich waren“.

Im März 2019 habe Peking die Absenkung der chinesischen Mehrwertsteuer von 16 auf 13 Prozent zum 1. April verkündet, was den einen oder anderen Autointeressenten sicherlich auch noch mit seinem Kauf abwarten ließ, meint Analyst Schwope. In der Folge gehe er davon aus, dass sich die Automobil-Verkaufszahlen in China im zweiten Halbjahr 2019 erholt zeigten: Die Hoffnung sterbe zuletzt!

Der Volkswagen-Konzern könnte nach Ansicht des Autoexperten nach wie vor im Gesamtjahr 2019 neue Rekorde bei Absatz, Umsatz und operativem Ergebnis einfahren. Allerdings dürften die Zeiten infolge zunehmender Handelskonflikte und angesichts der hohen Investitionen in die Zukunftsthemen Elektromobilität und Autonomes Fahren unruhig bleiben.

Volkswagen AG Vz.
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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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