Volker Gelfarth: In 3 Schritten zu den besten Value-Aktien
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Dieser Beitrag basiert auf einem Vortrag des Investors Volker Gelfarth auf der 32. Internationalen Kapitalanleger-Tagung 2017 in Zürich, die von der International Business School veranstaltet wird.
Börsenerfolg ist eigentlich ganz einfach, wenn man Warren Buffett, dem wohl erfolgreichsten Investor aller Zeiten, Glauben schenken darf: "Kaufe einen Dollar, und zahle nur 50 Cent dafür."
Warren Buffett ist ein sogenannte Value-Investor. Das Value Investing basiert darauf, in Aktien zu investieren, die im Verhältnis zu ihrem fundamentalen Wert aktuell niedrig bewertet sind. Denn Aktien sind nichts anderes als Anteilsscheine an einem Unternehmen. Kennt man den Wert eines Unternehmens und die Anzahl der ausgegebenen Aktien, kennt man auch den fairen Preis einer Aktie. Als Begründer und Erfinder des Value Investing gilt Benjamin Graham, bei dem der junge Buffett einst studierte und für den er auch arbeitete. Buffett hat den Value-Ansatz allerdings weiterentwickelt und in seinen investmententscheidungen zunehmend auch qualitative Faktoren berücksichtigt. Beeinflusst wurde er dabei von Charles Munger, dem Vizechef bei Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway, sowie von Philip Fisher, dessen Ansatz darauf basierte, in qualitativ hochwertige Unternehmen zu investieren. Buffett selbst sagte einmal, sein Ansatz sei zu "85 Prozent Benjamin Graham und zu 15 Prozent Philip Fisher".
Der Investor Volker Gelfarth hat seine eigene Interpretation des Value-Ansatzes entwickelt und stellte diesen nun auf der 32. Internationalen Kapitalanleger-Tagung 2017 in Zürich vor. Es folgen einige Kernpunkte aus dem Vortrag von Gelfarth.
In 3 Schritten zu den besten Value-Aktien
- 1. Schritt: Mit Hilfe von "Soft Facts", also nicht in Zahlen ausdrückbaren Faktoren, Qualitätsaktien suchen.
- 2. Schritt: "Hard Facts", also messbare Kennzahlen des Unternehmenserfolges, analysieren.
- 3. Schritt: Die Bewertung berücksichtigen: Qualitätsaktien nur kaufen, wenn sie aktuell unter Wert gehandelt werden.
1. Schritt: "Soft Facts" sind wichtige Qualitätskriterien
- Warren Buffett sucht vor allem nach Unternehmen mit einem "Burggraben". Darunter versteht Buffett einen Wettbewerbsvorteil, der so groß ist, dass das Unternehmen relativ sichere und meist auch wachsende Erträge ohne großen Kapitaleinsatz erwirtschaften kann. Frei übersetzt und in der Interpretation von Gelfarth bedeutet das: "Wir bevorzugen große Unternehmen, die eine dominante Stellung innehaben und deren Markenprofil schwer zu kopieren und von außerordentlicher Konstanz oder Zuverlässigkeit ist."
- Starke Marken wie die von Coca-Cola (eine klassische Buffett-Beteiligung) sowie Apple sind sehr starke Burggraben, denn sie ermöglichen es, aus günstigsten Rohstoffen hochpreisige Produkte zu produzieren. Gleichzeitig kann das Konzept aber nicht einfach von anderen Unternehmen kopiert werden, denn das Entscheidende ist der Markenname.
2. Schritt: Wichtige Kennzahlen für den Unternehmenserfolg analysieren
Volker Gelfarth achtet auf sieben wichtige Kennzahlen, um ein Unternehmen zu analysieren. Die Wunschunternehmen von Gelfarth sollten die folgenden Kennzahlen aufweisen:
- Eigenkapitalrendite > 20 %
- Eigenkapitalquote > 30 %
- geometrisches Gewinnwachstum > 10 %
- einbehaltene Gewinne > 50 %
- Umsatzrendite > 10 %
- Cashflow-Marge > 15 %
- Sachinvestitionen zu Casflow < (kleiner als!) 40 %
3. Schritt: Nur bei Unterbewertung kaufen
- Nach dem Value-Ansatz werden nur Aktien gekauft, wenn der aktuelle Börsenwert unter dem inneren Unternehmenswert liegt.
- Gelfarth benutzt zur Bewertung eine einfache Formel von Benjamin Graham zur Bewertung von Wachstumsunternehmen, die den fundamentalen Wert einer Aktie aus dem Gewinn je Aktie und der zu erwartenden jährlichen Gewinnwachstumsrate über die kommenden 10 Jahre ableitet. Die Formel lautet:
Wert einer Aktie = Gewinn je Aktie * (8,5 + (2*Wachstumsrate))
Bei Apple ergibt sich zum Beispiel mit einem Gewinn je Aktie von 9,20 Dollar und einer Wachstumsrate von 7,5 % p.a. ein fundamentaler Aktienwert von rund 216 Dollar, während die Apple-Aktien tatsächlich zu einem Kurs von unter 120 Dollar zu haben sind.
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Herr Baron die von Ihnen im 2. Schritt aufgeführte :
- geometrisches Gewinnwachstum > 10 %
könnten Sie vielleicht auf diese Kennzahl noch etwas näher eingehen ?
- wo findet man sie ?
- wie wird sie ermittelt ?
Danke - MfG