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16:09 Uhr, 10.03.2020

Virusbedingter Preisschock in China

Die Epidemie mit dem neuartigen Coronavirus hat die Nahrungsmittelpreise in China im Februar explodieren lassen.

Peking (Godmode-Trader.de) - Der Ausbruch des Coronavirus ĂŒbt Druck auf die Verbraucherpreise in China aus. Die Nahrungsmittelpreise sprangen im Februar um 21,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat an. Dies trieb den Index fĂŒr die Verbraucherpreise (CPI) im Februar auf 5,2 Prozent an, nachdem er im Januar schon um 5,4 Prozent zugelegt hatte, wie das Statistikamt am Dienstag in Peking berichtete.

Die Inflation der Lebensmittelpreise hat sich aufgrund von Unterbrechungen der Lieferkette und möglicherweise auch der HamsterkĂ€ufe beschleunigt. Dies wurde jedoch durch einen starken RĂŒckgang der Non-Food- und der Kerninflation mehr als ausgeglichen, wobei die Kernrate auf ein Neunjahrestief fiel. Dies deutet darauf hin, dass der Ausbruch des Coronavirus zu einer deutlichen AbschwĂ€chung des Nachfragedrucks gefĂŒhrt hat.

Die Erzeugerpreise fielen hingegen um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, nachdem sie im Januar noch leicht um 0,1 Prozent gestiegen waren. Dies war hauptsĂ€chlich auf einen RĂŒckgang der Rohstoffpreise zurĂŒckzufĂŒhren. Die Preise der Vorprodukte gingen ebenfalls leicht zurĂŒck, aber da viele Fabriken im letzten Monat geschlossen waren oder mit einem ArbeitskrĂ€ftemangel zu kĂ€mpfen hatten, ist es wahrscheinlich, dass die Preisentwicklung noch nicht vollstĂ€ndig die Auswirkungen der schwĂ€cheren Nachfrage widerspiegelt.

„Die Inflation dĂŒrfte in den kommenden Monaten weiter sinken. Der jĂŒngste RĂŒckgang der Ölpreise wird sich in einer niedrigeren Inflation fĂŒr den Energiebereich niederschlagen“, kommentierte das Analysehaus Capital Economics. „DarĂŒber hinaus dĂŒrften die Störungen auf der Angebotsseite nachlassen, wenn die Arbeiter wieder in die Fabriken zurĂŒckkehren“. Und die Nachfrage dĂŒrfte angesichts des nachlassenden globalen Wachstums und der Auswirkungen des Virus auf die inlĂ€ndischen BeschĂ€ftigungsbedingungen auf kurze Sicht gedĂ€mpft bleiben, so die Experten. Die rĂŒcklĂ€ufige Kerninflation werde den Druck auf die Zentralbank PBoC erhöhen, die monetĂ€ren Bedingungen weiter zu lockern.

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