Analysteneinschätzung
16:48 Uhr, 09.01.2020

VARTA: Chinesische Hersteller verletzen Patente

Analyst Robert-Jan van der Horst von Warburg Research vermutet, dass alle Hersteller, die Batterien von ausreichend hoher Qualität fertigen, Patente von Varta verletzen dürften.

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  • VARTA AG
    ISIN: DE000A0TGJ55Kopiert
    Kursstand: 94,700 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Batteriehersteller VARTA hat Gerüchte bestätigt, dass zwei Großkunden Batterien von chinesischen Herstellern als zweitBezugsquelle für ihre kabellosen Headsets verwenden. Diese Hersteller sollen nur über Produktionslinien mit geringer Kapazität verfügen und als Backup dienen, da die Nachfrage nach drahtlosen Headsets schneller als erwartet gewachsen ist und VARTA bereits voll ausgelastet ist.

Alle Wettbewerber, die in der Lage sind, Batterien von ausreichender Qualität zu liefern, scheinen jedoch die Patente von VARTA zu verletzen, wie Warburg-Analyst Robert-Jan van der Horst in einer am Donnerstag vorgelegten Studie vermutet. VARTA habe im Dezember eine Abmahnung mit einer Frist (15.01.2020) verschickt, um die Verwendung von Batterien, die VARTA-Patente verletzten, zu stoppen. In einem nächsten Schritt werde das Unternehmen Unterlassungsansprüche gegen die chinesischen Wettbewerber einreichen.

Analyst van der Horst geht davon aus, dass insbesondere größere internationale Konzerne auf die Verwendung patentverletzender Batterien verzichten werden, da sie auf VARTA als Lieferanten angewiesen sind. „Die technologische Fähigkeit einiger chinesischer Hersteller, die Technologie von VARTA zu kopieren, schwächt jedoch das Argument für den technologischen Vorsprung von VARTA“, kritisiert der Experte. „Wir sind jedoch nie davon ausgegangen, dass der signifikante Marktanteil von VARTA nach der Rekrutierung des Marktführers Apple als Kunde oder die außergewöhnliche Rentabilität der CoinPower-Batterien auf Dauer Bestand haben würde“.

Gleichzeitig sieht Warburg angesichts der derzeit starken Marktposition und der wachsenden Nachfrage die Auslastung der expandierenden Produktionskapazitäten nicht als gefährdet an. Analyst van den Horst geht vielmehr davon aus, dass VARTA den Investitionsplan erneut erhöhen wird. Vor diesem Hintergrund sehe er keinen Anlass, die Schätzungen zu korrigieren, so der Analyst. „Nach unserer Einschätzung wird VARTA mit ihren Batterien sowohl für Hörgeräte als auch für die Unterhaltungselektronik aufgrund ihrer technologischen Kompetenz und der hoch automatisierten und kosteneffizienten Produktion ein starker Player bleiben“.

Die mittel- bis langfristigen Wachstums- und Rentabilitätsaussichten, die sich derzeit in der Marktbewertung widerspiegeln, erscheinen für den Aktienexperten jedoch übertrieben. In diesem Zusammenhang könnte die Fähigkeit von Wettbewerbern, die Technologie von VARTA zu kopieren, wenn auch nur unter Verletzung der Patente von VARTA, eine Neubewertung der Aktie auslösen. „Wir bestätigen unsere Schätzungen, unser Kursziel (63 EUR) und unsere Verkaufsempfehlung“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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