Analysteneinschätzung
09:36 Uhr, 19.05.2014

USD/UAH: Politische Entwicklung ausschlaggebend

Wenn sich die politische Situation in den nächsten Wochen nicht weiter verschlechtert, dürfte der Wechselkurs nach Meinung von Finanzanalyst Dmytro Sologub vom Raiffeisen-Research im Bereich von 11,00 bis 12,00 fluktuieren.

Der Wechselkurs von USD/UAH ist in den letzten Wochen nach wie vor bei recht hoher Volatilität um die Marke von 12,00 gependelt. Die Auszahlung der ersten IWF-Tranche verbesserte die Stimmung für die Landeswährung, die in der Folge auf das aktuelle Niveau bei 11,70 bis 11,80 angezogen hat, wie Finanzanalyst Dmytro Sologub vom Raiffeisen-Research im aktuellen „Fokus FX“ schreibt. Die Brutto-FX-Reserven seien nach IWF-Darlehenstilgungen im April weiter gesunken, und zwar um 860 Millionen US-Dollar auf einen Stand von 14,2 Milliarden US-Dollar. Allerdings sollten die Auszahlung eines IWF-Darlehens in Höhe von 3,2 Milliarden US-Dollar und zusätzliche Mittel aus der EU, den USA und von der Weltbank die Rücklagen kurzfristig wieder hochtreiben, heißt es weiter.

„Wir gehen von einer Steigerung der Bruttorücklagen bis Ende Juni auf 15,0 bis15,5 Milliarden US-Dollar aus (unter der Annahme, dass die Ukraine der Gazprom zwei Milliarden US-Dollar an Gasschulden erstattet). Gleichzeitig ist anzunehmen, dass die NBU von FX-Interventionen weiterhin Abstand nehmen wird, d.h. die Wechselkursdynamik ist allein von den Marktentwicklungen abhängig. Kurzfristig wird die politische Entwicklung wohl ausschlaggebend für die Wechselkursbewegungen bleiben. Wenn sich die politische Situation in den nächsten Wochen nicht weiter verschlechtert, dürfte der Wechselkurs demnach höchstwahrscheinlich im Bereich von 11,00 bis 12,00 fluktuieren. Sollten jedoch die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen (am 25. Mai) eine weitere Eskalation mit sich bringen, könnte sich die Hrywnja ohne weiteres auch auf Kurse jenseits der Marke von 12,00 abschwächen“, so Sologub.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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