Türkische Lira: Allzeittief wieder greifbar nahe
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Die türkische Lira legt nach der Erholung der vergangenen Tage wieder den Rückwärtsgang ein. Zum US-Dollar ist die Währung geradezu weggebrochen - zwischendurch um acht Prozent. Die türkischen Behörden haben nach Einschätzung von Experten nach wie vor keine nachhaltigen Schritte zur Stabilisierung der Währung ergriffen. Das Finanzministerium in Ankara teilte am Freitag lediglich mit, man werde die Kreditkanäle für die Firmen offenhalten und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen, um die Banken zu entlasten.
Die indirekte Leitzinsanhebung der türkischen Notenbank sorgte heute zunächst für stabile Wechselkurse. Die Zentralbank hat seit Montag dieser Woche den Geschäftsbanken einwöchiges Zentralbankgeld gemäß dem Hauptleitzinssatz von 17,75 Prozent nicht mehr angeboten. Stattdessen mussten die Banken auf Übernachtgeschäfte ausweichen, bei denen der Zins bei 19,25 Prozent liegt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan lehnt höhere Zinsen vehement ab, die Finte der Währungshüter aber war ein Pfeiler der zeitweiligen Stabilisierung der Währung.
Als Gründe für den Wertverlust der Lira waren am Markt die von den USA verhängten Sanktionen gegen das Land sowie Sorgen über die Unabhängigkeit der Zentralbank des Landes genannt worden. Die US-Regierung zeigte öffentlich nicht zu Zugeständnissen bereit und drohte bereits mit neuen Sanktionen, sollte der von der Türkei festgehaltene US-Pastor Brunson nicht auf freien Fuß gesetzt werden. Mittlerweile hat sich die Krise weiter zugespitzt. Nach Angaben seines Anwalts lehnte es ein Gericht in Izmir am Freitag erneut ab, Brunson aus dem Hausarrest freizulassen.
Die US-Regierung hatte am Donnerstag mit weiteren Sanktionen gedroht, wenn die Türkei Brunson nicht schnell freilasse. Der türkische Handelsminister Ruhsar Pekcan reagierte heute und warnte, die Türkei habe bereits im Einklang mit den Regeln der Welthandelsorganisation WTO auf die bisherigen Strafmaßnahmen reagiert. „Und wir werden das fortsetzen.“
Die türkische Lira nahm gegen Ende der Handelswoche ihre Talfahrt wieder auf und ist am Freitag gegenüber dem US-Dollar auf ein Tief bei 6,2453 gesunken. Das in dieser Woche markierte Allzeittief liegt bei 7,1099.
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