USA: Lageraufbau beschleunigt sich

Der Lageraufbau in den USA hat sich in dieser Woche noch einmal drastisch beschleunigt und lag in der abgelaufenen Woche bei über 19 Millionen Barrel, wie aus dem heute veröffentlichten EIA-Report zu entnehmen war.

Aufgrund der einbrechenden Nachfrage kollabiert der Raffinerie-Input gleichzeitig nunmehr die dritte Woche in Folge, obwohl die typischerweise jetzt langsam anlaufende Driving-Season in einer verstärkten Weiterverarbeitung resultieren sollte.

Bei der Nachfrage nach Benzin scheint allerdings ein kleines Licht der Hoffnung vom Ende des Tunnels her zu leuchten: Erstmals seit Wochen ist hier wieder ein Plus von 463.000 Barrel zu verzeichnen, obwohl die Gesamtnachfrage nach Benzin mit nur etwa fünf Millionen Barrel pro Tag allerdings weiter ganze 53 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert liegt.

In Sachen Output weigern sich die Produzenten allerdings weiterhin nennenswerte Cuts zu implementieren, und förderten nur 100.000 bpd weniger als in der Vorwoche, womit sich auf Sicht von zwei Wochen lediglich eine Reduzierung von 700.000 bpd ergibt.

In Texas ist mittlerweile allerdings eine rege politische Auseinandersetzung im Gange, ob der Bundesstaat es sich erlauben kann die marktwirtschaftlich organisierte Erdölindustrie zu regulieren - ein Weg der zuletzt 1970 beschritten wurde.

Das Thema ist äußerst komplex, denn es stellt sich beispielsweise die Frage ob nur große Firmen limitiert werden sollen, oder ob man riskieren will, dass ein Unzahl an kleinen Unternehmen in den Ruin getrieben wird.

Ein weiteres Problem ist die Durchsetzung von Limits. Die zuständige Texas Railroad Commission hat zugegeben, dass sie weder die Expertise zur Einführung von Output-Cuts noch die Mittel zur Überwachung von Förderbeschränkungen hat.