US-Sanktionen gegen Russland können negative Folgen für Anleger haben
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Kronberg im Taunus (GodmodeTrader.de) – Die USA werden voraussichtlich weitere Sanktionen gegen Russland verhängen. Hintergrund ist, dass sich die zentralen strategischen Interessen Russlands und der USA vor allem im Bereich der Außenpolitik widersprechen. Die Verschlechterung der Beziehungen der beiden Länder könnten die Vermögenswerte in Russland belasten, zumal die Bewertungen dort bereits auf recht hohem Niveau liegen, wie Jan Berthold, Staatsanleihe-Analyst bei Fidelity, in einem aktuellen Kommentar zu den US-Sanktionen gegen Russland schreibt.
Seit dem Ausbruch der Ukraine-Krise im Jahr 2013 hätten die Vereinigten Staaten mehrfach Sanktionen gegen Russland verhängt, zu denen auch Reiseverbote und das Einfrieren von Vermögen von Personen aus dem engeren Umfeld Putins gehörten. Allerdings hätten diese Sanktionen kaum etwas bewirkt. Vertreter der US-Legislative würden daher drastischere Maßnahmen wie zum Beispiel Sanktionen gegenüber staatlichen Unternehmen und möglicherweise sogar gegen russische Staatsanleihen erwägen, heißt es weiter.
„Für Ausländer, die russische Vermögensanlagen halten, könnten schärfere US-Sanktionen negative Auswirkungen haben. Hinzu kommt, dass diverse Anlageklassen in Russland in den letzten Jahren erheblich im Wert gestiegen sind und nun zunehmend anfällig gegenüber politischen Ereignissen sein könnten“, so Berthold. Russische Staatsanleihen hätten stark an Wert gewonnen, was sich im Rückgang der Renditen (in lokaler Währung) widerspiegle. Deutlich sei auch die beträchtliche Aufwertung des Rubels gegenüber dem Dollar seit Anfang 2016, heißt es weiter.
„Zwar standen die Preise russischer Vermögensanlagen ab 2013 wegen der US-Sanktionen unter Druck, doch blieben die direkten Auswirkungen vergleichsweise moderat. Wahrscheinlich hat sich der Einbruch des Ölpreises im Jahr 2014 stärker auf die Bewertungen am russischen Markt ausgewirkt“, so Berthold. Allerdings enthielten die Vorschläge für neue US-Sanktionen wesentlich härtere Maßnahmen, zu denen ein umfassendes Verbot des Handels mit russischen Unternehmens- und Staatsanleihen zähle, heißt es weiter.
„Auf solche Schritte könnten die Finanzmärkte weit stärker reagieren, vor allem, wenn ausländische Anleger gezwungen sind, bestehende Positionen aufzulösen. Insgesamt bleibt es schwierig, das Ausmaß etwaiger künftiger US-Sanktionen gegen Russland genau vorherzusagen. Jedoch scheint der Weg zu einer weiteren Eskalation vorgezeichnet zu sein. Anleger sollten sich daher gegen entsprechende Risiken wappnen“, so Berthold.
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