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14:10 Uhr, 15.10.2019

US-Sanktionen gegen die Türkei fallen milde aus

Nach dem türkischen Einmarsch in Syrien hat US-Präsident Donald Trump Sanktionen gegen die Türkei angekündigt. Im politischen Washington ist man mit den verkündeten Strafmaßnahmen unzufrieden und fordert Nachbesserungen.

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Istanbul (Godmode-Trader.de) - Die Drohung der US-Regierung von scharfen Sanktionen gegen die Türkei macht Anleger in den Land nervös. Der Leitindex der Istanbuler Börse verlor zu Wochenbeginn fast drei Prozent. Die Lira steht unter Verkaufsdruck. USD/TRY verbilligt sich am Dienstagmittag um 0,6 Prozent auf 5,87 (Tagestief bei 5,85). Vor Verkündigung der neuen Strafmaßnahmen kostete ein Dollar noch 5,93 Lira.

Die Trump-Regierung forderte am Montag einen „sofortigen Waffenstillstand“ in Nordsyrien, nachdem als Reaktion auf die militärische Offensive der Türkei neue Sanktionen angekündigt worden waren. „Präsident Trump machte deutlich, dass die Vereinigten Staaten weiterhin Maßnahmen gegen die türkische Wirtschaft ergreifen werden, bis die Gewalt beendet wird", sagte Vizepräsident Mike Pence. „Wir wollen einen sofortigen Waffenstillstand und den Beginn von Verhandlungen zwischen der Türkei und den syrischen Streitkräften."

Die von der Regierung am späten Montag verhängten Strafen fielen indes nicht ganz so scharf aus, wie in Washington gefordert wurde. In einer Mitteilung Trumps hieß es am Montag, unter anderem würden Strafzölle auf Stahlimporte aus der Türkei auf 50 Prozent angehoben. Zudem werde die US-Regierung „umgehend" Verhandlungen über ein Handelsabkommen abbrechen. Ein Deal, der darauf abziele, den bilateralen Handel auf jährlich 100 Milliarden Dollar zu erhöhen. Die Regierung sanktionierte auch die türkischen Verteidigungs-, Energie- und Innenminister.

Kaylin Minton, eine Sprecherin des Repräsentanten Michael McCaul, texanischer Republikaner und das ranghöchste Mitglied des Auswärtigen Ausschusses des Hauses, erklärte in einer Mitteilung: „Wir begrüßen die geplanten Sanktionen der Regierung, aber sie geht nicht weit genug, um die Türkei für ihre grausamen Verbrechen in Syrien zu bestrafen." In der Erklärung wird hinzugefügt, dass strengere Strafen gefordert werden.

US-Finanzminister Steven Mnuchin hatte am Freitag angekündigt, die USA bereiteten harte Sanktionen gegen die Türkei vor. „Der Präsident hat mich ermächtigt, die gesamte türkische Wirtschaft wirksam stillzulegen, und wir können das von einem Moment auf den anderen auf seinen Befehl hin tun", sagte Mnuchin am Sonntag noch dem TV-Sender ABC. Die türkische Regierung zeigte sich von Sanktionsandrohungen unbeeindruckt. Wer glaube, die Türkei werde wegen Wirtschaftssanktionen oder Waffenembargos von ihrem Weg abweichen, irre sich, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Sonntag.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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