Fundamentale Nachricht
14:16 Uhr, 28.04.2020

US-Ölfonds USO kehrt WTI den Rücken

Der mächtige US-Ölfonds (United States Oil Fund, USO) wird seine derzeitige Position im WTI-Juni-Kontrakt verringern. Auch andere ETFs haben angekündigt, dass sie aus den kurzfristigen Kontrakten aussteigen und spätere kaufen werden.

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  • WTI Öl
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    Kursstand: 11,27000 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 20,02500 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise zeigen sich am Dienstag uneinheitlich. Während der Preis für Nordsee-Öl am Mittag bei der Marke von 20 Dollar/Barrel auf der Stelle tritt, steht die Notierung für US-Öl bereits wieder unter schwerem Beschuss und fällt zweistellig in Richtung der Marke von 11 Dollar/Barrel ab.

Der WTI-Juni-Kontrakt notierte an der Nymex gestern bereits bis zu 25 Prozent tiefer, und dieser Druck setzt sich heute weiter fort. Die Schwäche des Kontrakts hat auch dazu geführt, dass sich das Juni/Juli-Contango auf mehr als 6 US-Dollar/Barrel ausgeweitet hat. Eine solche Marktsituation ist gekennzeichnet durch steigende Ölpreise, je weiter ihre physische Auslieferung in der Zukunft liegt.

Der Hauptkatalysator für diese Entwicklung scheint die Nachricht zu sein, dass der US-Ölfonds (United States Oil Fund, USO) seine derzeitige Position im WTI-Juni-Kontrakt aufgrund der Marktbedingungen und aus regulatorischen Gründen weiter reduzieren wird. Jüngsten Daten zufolge hält der US-Ölfonds aktuell etwa 4 Prozent aller Positionen am entsprechenden WTI-Kontrakt. Die Beteiligung ist in den letzten Wochen bereits gesunken, da der Fonds zahlreiche Änderungen an seiner Anlagepolitik vorgenommen hat. Auch andere ETFs haben angekündigt, dass sie aus den kurzfristigen Kontrakten aussteigen und spätere kaufen werden.

„Der Ölmarkt kommt aus dem Chaos nicht heraus", konstatierte Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank. Als Gründe nannte er eine „massive Überversorgung" und“"die Angst vor nicht ausreichenden Lagerkapazitäten". Vor diesem Hintergrund gehen Investoren dazu über, aus Ölgeschäften mit Lieferung im Juni auszusteigen und in Kontrakte mit einer längeren Laufzeit umzuschichten.

Die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer in dieser Woche dürfte sich auf die Lagerbestandszahlen aus den USA richten, insbesondere auf die Cushing-Daten, dem zentralen Handelsplatz für WTI. Wenn ein ähnlicher Anstieg der Vorräte wie in den letzten Wochen stattgefunden hat, dürfte in der ersten Maihälfte in Cushing die volle Kapazität erreicht werden, was den Abwärtsdruck auf die Ölpreise nochmals verstärken könnte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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