Kommentar
20:50 Uhr, 12.06.2024

US-Notenbank lässt Leitzins unverändert

Bei der Inflation habe es nur bescheidene weitere Fortschritte gegeben, so die Fed. Für 2024 wird jetzt im Median nur noch eine Zinssenkung von den Mitgliedern des Offenmarktausschusses in Aussicht gestellt.

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Die US-Notenbank Fed hat im Rahmen des Zinsentscheids am Mittwoch den Leitzins zum siebten Mal in Folge unverändert belassen. Der Leitzins liegt damit weiter in einer Spanne von 5,25 % bis 5,50 %, wie die Fed am Mittwochabend nach ihren zweitägigen Beratungen mitteilte. Dies war so erwartet worden. Die Entscheidung fiel einstimmig.

Bis Jahresende stellen die Mitglieder des Offenmarktausschusses im sogenannten Dot Plot im Median nun nur noch eine Zinssenkung um insgesamt 0,25 Prozentpunkte in Aussicht. Bei der Veröffentlichung des letzten Dot Plots im März waren insgesamt drei Zinssenkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte erwartet worden. Der Markt rechnete zuletzt mit ein bis zwei Zinssenkungen bis Jahresende. Für 2025 werden im Median fünf Zinsschritte in Aussicht gestellt. Vier Mitgliedes des Offenmarktausschusses rechnen im aktuellen Jahr mit überhaupt keiner Zinssenkung, sieben Mitglieder erwarten eine Zinssenkung und acht Mitglieder erwarten zwei Zinssenkungen. Ein Mitglied erwartet auch für 2025 keine Reduzierung. Die Inflationsprognose wurde sowohl für dieses als auch für das nächste Jahr angehoben.

„Die Inflation hat im vergangenen Jahr nachgelassen, bleibt jedoch erhöht. In den letzten Monaten gab es bescheidene weitere Fortschritte in Richtung des Inflationsziels von 2 % des Ausschusses“, heißt es im Statement zum Zinsentscheid, das im Vergleich zum letzten Zinsentscheid nur leicht umformuliert wurde. „Der Ausschuss erwartet nicht, dass es angemessen sein wird, den Leitzins zu senken, bis er mehr Vertrauen gewonnen hat, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2 Prozent bewegt“, heißt es weiter.

Die Wirtschaft befindet sich laut Fed weiter in einer stabilen Verfassung. „Jüngste Indikatoren deuten darauf hin, dass die wirtschaftliche Aktivität weiterhin mit solidem Tempo expandiert. Die Beschäftigungszuwächse blieben stark, und die Arbeitslosenquote blieb niedrig“, heißt es.

Nachdem die Inflationsdaten für die ersten drei Monate des Jahres höher als erwartet ausgefallen waren, hat sich die Teuerung im April und Mai etwas stärker als erwartet abgeschwächt. Die Inflationsdaten für Mai wurden heute um 14:30 Uhr MESZ veröffentlicht und ließen die US-Aktienindizes auf neue Rekordhochs steigen, weil sich die Erwartungen an Zinssenkungen wieder erhöhten.

Updates von der Pressekonferenz: Die Wirtschaft habe in den vergangenen beiden Jahren erhebliche Fortschritte in Bezug auf die Ziele maximaler Beschäftigung und stabiler Preise gemacht, sagte Powell. Es gebe weiterhin starke Jobzuwächse, die Arbeitslosenquote sei weiterhin niedrig, und die (PCE-)Inflation habe sich von 7 % auf 2,7 % abgeschwächt. Die Wirtschaft habe sich im Vergleich zum Vorjahr etwas verlangsamt, wachse jedoch weiterhin mit solidem Tempo. Der Arbeitsplatzaufbau bleibe stark, sei jedoch schwächer als im ersten Quartal. Der Arbeitsmarkt sei stark, aber komme besser ins Gleichgewicht.

Powell betonte erneut, dass Zinssenkungen nicht angemessen seien, bis eine größere Zuversicht bestehe, dass das Inflationsziel von 2 % erreicht werde. Bisher hätten die Daten in diesem Jahr diese notwendige Zuversicht nicht gegeben. Die jüngsten Inflationsdaten seien besser als zu Beginn des Jahres ausgefallen und es habe bescheidenen Fortschritt in Richtung des Inflationsziels gegeben. Man benötige weitere gute Daten, um die Zuversicht zu stärken, dass das Inflationsziel erreicht werde. Man begrüße die heutigen Inflationsdaten und hoffe auf mehr Daten in diese Richtung. Die heutige Inflationsdaten seien besser als erwartet gewesen und seien ein Schritt in die richtige Richtung. Gleichzeitig solle man einen einzigen Datenpunkt nicht überbewerten. Verantwortlich dafür, dass man nun weniger Zinssenkungen in Aussicht stelle, seien die höheren Inflationsprognosen.

Fazit/Marktreaktionen: Das Statement fällt hawkisher als erwartet aus. So wird für 2024 nun nur noch eine Zinssenkung in Aussicht gestellt, zudem werden die Fortschritte bei der Inflation nur als „bescheiden“ charakterisiert. Die Aktienmärkte gaben in einer ersten Reaktion etwas nach, die Zinsen zogen etwas an.

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Oliver Baron
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Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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