Fundamentale Nachricht
16:06 Uhr, 17.11.2014

US-Börsen: Rekordjagd fürs Erste ausgesetzt

Japans Wirtschaftseinbruch und schwache US-Konjunkturdaten sorgen an der Wall Street für Ernüchterung. Die Investoren halten sich im frühen US-Handel erkennbar zurück.

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US-Börsen - Kaum verändert

Der unerwartete Einbruch der japanischen Wirtschaft im 3. Quartal kommt auch an der Wall Street nicht gut an. Zudem sorgen überwiegend schwächere US-Konjunkturdaten für Ernüchterung. Die Rekordjagd der US-Börsen in den letzten Wochen scheint für Erste vorbei zu sein.

Im frühen Handel zeigen sich die großen Indizes insgesamt nur wenig verändert. Der Dow Jones notiert zur Stunde stabil bei 17.640 Punkten, der marktbreite S&P500 tendiert leicht tiefer.

US-Industrieproduktion schrumpft überraschend

Die Industrie in den USA hat im Oktober überraschend weniger produziert als im Vormonat. Nach Angaben der US-Notenbank Fed schrumpfte die Erzeugung auf Monatssicht um 0,1 Prozent, während Ökonomen mit einem Zuwachs von mehrheitlich 0,2 Prozent gerechnet hatten. Im Vormonat hatte die Produktion noch um revidiert 0,8 (zunächst 1,0) Prozent zugenommen. Rückgänge verzeichnete im Oktober insbesondere der Bergbau (-0,9 %) und die Versorger (-0,7 %).

Die Kapazitätsauslastung der Unternehmen lag im Oktober lediglich bei 78,9 Prozent und damit 0,3 Punkte unter dem Vormonatswert. Volkswirte hatten einen stabilen Wert erwartet.

Draghi zeichnet düsteres Bild

Laut EZB-Chef Mario Draghi sind die Wachstumsaussichten zusehends ernüchternd. Draghi sagte in einer Rede vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments, der Wachstumsausblick zeige weiter nach unten. Die Geldpolitik benötige mehr Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten, allerdings sehe er erste Anzeichen, dass die Kredithilfen der EZB Wirkung zeigen.

Empire-State-Index erholt sich etwas

Die Stimmung in der Industrie im US-Bundesstaat New York hat sich im November nicht so stark erholt wie erhofft. Wie die regionale Notenbank von New York am Montag mitteilte, stieg der die Geschäftstätigkeit der Industrie abbildende Empire-State-Manufacturing-Index zum Vormonat um knapp 4 auf 10,16 Punkte. Ökonomen hatten indes mit einer Erholung auf 12,1 Zähler gerechnet.

Facebook will interne Unternehmenskommunikation steuern

Facebook will laut einem Bericht der „Financial Times" auch die unternehmensinterne Kommunikation anbieten. Mit „Facebook at Work“ sollen sich Mitarbeiter untereinander austauschen und gemeinsam an Dokumenten arbeiten können.

Halliburton übernimmt Baker Hughes

Die Ölfeldausrüster Halliburton und Baker Hughes haben sich auf einen Zusammenschluss geeinigt: Halliburton übernimmt den Wettbewerber für 34,6 Milliarden US-Dollar in bar und Aktien.

Interesse an Allergan: Actavis am Ziel

Der US-Pharmariese Actavis wird eigenen Angaben zufolge den Botox-Hersteller Allergan für 66 Milliarden Dollar übernehmen. Es sollen 219,00 Dollar je Allergan-Aktie geboten werden. Durch die Fusion solle einer der zehn größten Pharmakonzerne weltweit entstehen.

Apple vereinbart Kooperation mit chinesischem Bankkartenanbieter

Apple hat mit dem chinesischen Bankkartenanbieter UnionPay eine Kooperation geschlossen. Danach wird es künftig in China einfacher, mit Hilfe mobiler Applikationen zu bezahlen.

Tyson Foods toppt Markterwartungen

Der US-Lebensmittelproduzent Tyson Foods hat in seinem Abschlussquartal mit einem Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft von 0,87 Dollar je Aktie die Markterwartungen von 0,78 Dollar deutlich übertroffen.

Pfizer bleibt in Kauflaune

Der US-Pharmariese Pfizer lotet laut Branchenbeobachtern auch nach der missglückten Übernahme des Rivalen AstraZeneca mit Hilfe einer Investmentbank neue Kaufmöglichkeiten aus.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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