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11:24 Uhr, 10.01.2022

US-Arbeitsmarktbericht enttäuscht, Gold reagiert kaum

Die US-Arbeitsmarktdaten, die am vergangenen Freitag im Mittelpunkt des Interesses standen, überraschten zwar negativ, konnten dem Goldpreis dennoch nicht wirklich auf die Sprünge helfen. Nach Angaben des Bureau of Labor Statistics stieg die Zahl der Beschäftigten ex Agrar in den USA im Dezember nur um 199.000.

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New York/ London (Godmode-Trader.de) - Der Goldpreis notiert wieder unter der Marke von 1.800 Dollar/Unze, kann sich zu Wochenbeginn aber zumindest wieder an die runde Schwelle herantasten. Grund für die gedämpfte Entwicklung sind laut Analysten der Commerzbank die gestiegenen US-Anleiherenditen. Kaufinteresse zeigten zuletzt allerdings ETF-Anleger: Seit Jahresbeginn wurden in den von Bloomberg erfassten Gold-ETFs gegen Ende vergangener Woche knapp sieben Tonnen Zuflüsse gemeldet.

Die US-Arbeitsmarktdaten, die am vergangenen Freitag im Mittelpunkt des Interesses standen, überraschten zwar negativ, konnten dem Goldpreis aber dennoch nicht wirklich auf die Sprünge helfen. Nach Angaben des Bureau of Labor Statistics stieg die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft in den USA im Dezember nur um 199.000. Die Zahl lag weit unter den Konsensschätzungen von 405.000. Die Daten für November wurden auf 249.000 zusätzliche Stellen nach oben korrigiert.

Die US-Arbeitslosenquote war noch der stärkste Teil des Berichts: Diese sank auf 3,9 Prozent und übertraf damit die Konsensschätzungen, die auf einen Rückgang auf 4,1 Prozent im Dezember geeicht waren. Auch die Zahl der Arbeitslosen sank auf 6,3 Mio.. „Über das Jahr gesehen sind diese Werte um 2,8 Prozentpunkte bzw. 4,5 Mio. gesunken. Im Februar 2020, dem letzten Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie, lag die Arbeitslosenquote bei 3,5 Prozent und die Zahl der Arbeitslosen bei 5,7 Mio.“, hieß es ihm Bericht.

Die Erwerbsquote lag im Dezember unverändert bei 61,9 Prozent, und war weiterhin 1,5 Prozentpunkte niedriger als im Februar 2020. Der durchschnittliche Stundenverdienst im Jahresvergleich, ein wichtiger Inflationsindikator in dem Bericht, lag im Dezember bei 4,7 Prozent, für November war er Wert auf 5,1 Prozent nach oben korrigiert worden.

Da der Maßstab der Vollbeschäftigung eine der wichtigsten für die US-Notenbank und deren Zinserhöhungspläne ist, war der Dezemberbericht für die Märkte von entscheidender Bedeutung. Angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus warnen einige Analysten nun vor einer schwächeren Beschäftigung in der Zukunft. Die US-Notenbank könnte jedoch den Anstieg des Lohnwachstums als Signal für eine Zinsstraffung betrachten, kommentierte Michael Pearce von Capital Economics. „Der gedämpfte Anstieg der Zahl der Beschäftigten und der noch langsamere Anstieg der Erwerbsbeteiligung deuten darauf hin, dass der Arbeitskräftemangel zu einem größeren Hemmnis für das Beschäftigungswachstum wird“, so Pearce. Die wichtigste Erkenntnis für die Fed aber sei, dass es kaum Anzeichen für eine Erholung des Arbeitskräfteangebots gebe und dass der anhaltende Rückgang der Arbeitslosenquote und der Anstieg des Lohnwachstums auch im Jahr 2022 anhalten dürften.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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