Fundamentale Nachricht
16:17 Uhr, 18.02.2016

US-Anleger wirken unentschlossen

Trotz freundlicher Kurse in Tokio und Frankfurt wissen die Anleger in den US-Indizes nicht so recht, was sie mit der Marktlage machen sollen. Die Kurse treten auf der Stelle.

Erwähnte Instrumente

Das internationale Börsenumfeld zeigt sich freundlich, die Ölpreise ziehen an. Der DAX legt nach kräftigen Zugewinnen am Montag und Dienstag auch heute wieder zu. Anleger fühlen sich bei ihren Investments durch die lockere Geldpolitik der Notenbanken rückversichert: So scheint auch die Fed vor dem Hintergrund der angespannten weltwirtschaftlichen Lage eine neue Gangart einzuschlagen. Die US-Währungshüter zeigen sich zuletzt besorgt über die Risiken für die Inflationsentwicklung und das Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten. US-Notenbanker James Bullard hat sich heute gegen voreilige Zinserhöhungen ausgesprochen. Derzeit seien weitere Schritte „unklug“, da die Inflationserwartungen weiter gesunken seien und die Verluste an den Aktienmärkten das Risiko von Preisblasen bei Vermögenswerten verringert hätten. Bei der Januar-Sitzung hatten die Geldpolitiker still gehalten und den Leitzins nicht angetastet. Im Dezember 2015 hatte die Fed den Leitzins um 25 Basispunkte angehoben und damit der sieben Jahre anhaltenden Nullzinspolitik eine neue Richtung gegeben.

Gestern hatten überraschend gute Daten zur US-Konjunktur im Verbund mit festeren Ölpreisen den US-Börsen zu stabilen Kursniveaus verholfen. Die US-Indizes gingen mit Zuwächsen zwischen 1,6 und 2,3 Prozent aus dem Handel – zum dritten Tag in Folge. Ob heute ein vierter Gewinntag in Folge ansteht, wird sich zeigen. Das Sentiment sieht in der ersten Stunde nach Handelsbeginn nicht sonderlich vielversprechend aus.

Der Dow Jones notiert nahezu unverändert zu gestern mit 0,07 Prozent auf 16.465 Punkten im Plus. Seit seinem Jahrestief am 20. Januar hat der Index bereits wieder 6,5 Prozent gewonnen, seit Jahresbeginn liegt er nun noch 5,6 Prozent im Minus. Der S&P dreht 0,12 Prozent auf 1.925 Punkte ins Minus. Der Nasdaq 100  verliert 0,3 Prozent auf 4.185 Punkte.

Im besonderen Fokus der Anleger steht heute die Wal-Mart-Aktie. Die US-Umsätze des Einzelhändlers blieben im vierten Quartal unter den Erwartungen, zugleich hat der Konzern die Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt – Währungseinflüsse und Ladenschließungen belasten. Die Aktie fällt um rund 6 Prozent.

Auch die Apple-Aktie fällt – um 0,25 Prozent. Wie das Marktforschungsinstitut Gartner ermittelt hat, sind die iPhone-Verkäufe im vierten Quartal erstmals gesunken, und zwar um 4,4 Prozent. Auch der Marktanteil ging zurück, während er auf Jahresbasis zugelegt hat.

Nachdem der Grafikchiphersteller Nvidia im vierten Quartal sein eigenes Umsatzziel übertroffen hat und auch die unternehmenseigene Umsatzprognose für das laufende erste Quartal über dem Analystenkonsens liegt, steigt die Aktie um mehr als 11 Prozent.

Auch die Ölnotierungen gehen nach oben. Der Aufschwung beim Ölpreis wird befeuert von den Versuchen der Förderländer, die Produktion einzufrieren. Am Markt wird dies als ein Schritt in die richtige Richtung gesehen. Zudem hatten am Mittwoch Daten des American Petroleum Institute ein Schrumpfen der US-Öllagerbestände angezeigt. Um 17.00 Uhr werden die wöchentlichen Rohöl-Lagerbestände in den USA bekanntgegeben. Im Vorfeld schiebt sich WTI um 0,33 Prozent auf 33,75 US-Dollar ins Plus. Brent springt um 2,7 Prozent auf 35,85 US-Dollar.

Gold präsentiert sich bei 1.212 US-Dollar je Feinunze (+0,26 Prozent).

Am Devisenmarkt wertet der Euro gegenüber dem US-Dollar ab und fällt erstmals seit dem 8. Februar unter 1,11 (-0,35 Prozent) zurück. Hintergrund sind die Besorgnisse der EZB wegen des niedrigen Inflationsdrucks. Vielen Analysten zufolge stehen damit weitere geldpolitische Lockerungen an.

Konjunktur

Philly-Fed-Index etwas besser als erwartet

Die US-Industrie in der Region Philadelphia hat ihre Talfahrt etwas verlangsamt. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia stieg im Februar auf minus 2,8 Punkte von minus 3,5 im Januar. Volkswirte hatten einen Indexstand von minus 4,0 erwartet.

Liegt der Philly-Fed-Index über null, geht man von einer positiven Konjunkturentwicklung aus. Fällt der Index jedoch unter null, wird mit einem wirtschaftlichen Abschwung im verarbeitenden Gewerbe gerechnet.

Einzelaktien

CVR Energy meldet starken Umsatzrückgang

CVR Energy meldet für das abgelaufene Geschäftsquartal einen Verlust von -$0,05 je Aktie nach +$0,28 im VJ. Umsatz $1,01 Mrd nach $1,84 Mrd. Dividende unverändert bei $0,50. 

CVR Refining verfehlt die Analystenschätzungen

CVR Refining verfehlt im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Verlust von -$0,83 je Aktie die Analystenschätzungen von -$0,50 deutlich. Umsatz $948 Mio nach $1,77 Mrd im VJ.

Virgin America verfehlt die Analystenschätzungen

Die Fluggesellschaft Virgin America verfehlt im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $1,20 je Aktie die Analystenschätzungen von $1,24. Umsatz mit $392 Mio im Rahmen der Erwartungen.

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